Netzfinanzierung in der Energiewende – ist die Systematik der Stromverteilernetzentgelte noch zeitgemäß?


  • Quelle


    Hier sollten Ideen eingebracht werden, wie man über flexible Netznutzungsentgelte (incl. sauber beschriebener vermiedener Netznutzungsentgelte, die auch mal negativ ausfallen können) eine Allkoationswirkung auf die Standorte erzielen kann sowie den Dispatch (Fahrplanung) von steuerbaren Anlagen auch auf das lokale bis regionale Bedürfnis nach Vermeidung von Netzengpässen ausrichten.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Die Stadtwerke Schönau mussten für den Kauf des des Stromnetzes der Stadt etwa den fünffachen Preis dessen bezahlen, was das Netz eigentlich wert war. In Lippstadt war es ähnlich. Nun hat unsere Regierung die Netze mitsamt den Monopolen, die daran hängen, den vier befreundeten Energieversorgern mitsamt den Monopolen geschenkt.
    Die Monopole werden deshalb schon zum zwanzigfachen wirklichen Wert gehandelt, denn die Monopole berechtigen die Käufer, die Kosten wieder hereinzuholen und noch zusätzlichen Gewinn zu machen. So werden zur Zeit die Netze hin- und her verkauft, bis der Strompreis in solch beliebige Höhen getrieben ist, dass die Bevölkerung gezwungen ist, auszuwandern.


    Die Bevölkerung murrt aber nicht, denn sie hat schließlich angefangen, die Grünen zu wählen, denen jedes Mittel recht war, den Strompreis in schwindelnde Höhen zu treiben.


    Mal sehen, wann die Hamburger nach dem Rückkauf das Stadtnetz wieder weiter verhökern und wie hoch der Strompreis dann wieder steigt.


    Meiner Meinung nach lohnt sich der Neubau von Alternativenergienetzen. Zum Selbstkostenpreis, ohne Gebietsmonopole. Jeder darf dann praktisch netzentgeldfrei einspeisen und entnehmen, praktisch sind dann Verkaufs- und Verbrauchspreis gleich. Damit das Ganze auch finanziell und organisatorisch durchsetzbar ist, werden wir auch in den Städten zunächst mit den alten Strommasten aus Fichte und Kiefer mit Freileitungen und Porzellanisolatoren anfangen müssen, die dann erst, wenn das Netz flächendeckender geworden ist, unter die Straßendecke und Bürgersteige verlegt werden. Nur die konventionellen Stromerzeuger unterliegen dann den bisherigen Abgaben, Steuern und Umlagen.


    Unsere Politikerkaste wird sich aber schon etwas einfallen lassen, wie man uns weiter ausnehmen kann. Das lehrt uns die Erfahrung . Schon vor zwei Jahrzehnten verriet mir ein Genosse aus Gabriels Partei, dass dies auch in seiner Partei diskutiert wurde. Aus dem Spiel "Monopoly" haben wir genau das gelernt: der Besitz von Gas- Wasser- und Elektrizitätswerken bringt in der Spätphase des Kapitalismus das meiste Geld ein. Mehr noch als der Besitz der Immobilien in den erstrangigen Lagen "Parkstraße, Museumstraße und Schlossallee". Die Zahl der Insolvenzen steigt, die der Harz IV-Empfänger auch. Die Gefängnisse werden sich füllen. Wir werden sehen, ob Genosse Sigmar Gabriel das Monopoli-Spiel mitspielt oder, ob er auf Gunnars Rat hört. Die Grünen? Die spielen wenigstens mehrheitlich mit. Das christliche Gewissen der schwarzen Partei? Die hat sich noch in der letzten Regierungsperiode zum Lobbyismus bekannt.


    Bilanz der schwarz-gelben Regierung


    Wer nicht versteht, wovon ich hier rede, der übe sich in diesem Spiel:


    Monopoly


    und prüfe anschließend die Reste seines christlichen Gewissens, ob er das noch verantworten kann!


    Es sei denn, Genosse Gabriel holt die Kastanien für uns aus dem Feuer. ?(

  • Unterkunft in Göttingen wäre vorhanden, eine Elektroautoladestation ebenso. Kann man auch in anderer Weise an der Konferenz teilhaben? Videokonferenzen sind ja wohl in Vergessenheit geraten oder die Übertragung im Internet? Wir BHKW-Betreiber sind schließlich arme Leute, denen die Monopolbetreiber das letzte Hemd rauben und denen die Firmen mit den Wartungsmonopolen noch den letzten Cent aus der Tasche saugen.
    Die Bilderberghotels sind mir ebenfalls zu teuer. Ich sehe mich noch gezwungen, in die teure Schweiz auszuwandern, wo die wichtigen Fragen, die uns alle angehen, in aller Öffentlichkeit diskutiert werden. :P


    Hier noch mal das Tagungsprogramm

  • Meiner Meinung nach lohnt sich der Neubau von Alternativenergienetzen.


    Bernd,


    schau mal bitte bei Wikipedia nach, was ein natürliches Monopol ist.


    Aus diesem Grund baut man lieber eine Infrastruktur auf, die dann von allen genutzt werden kann. Der Regulator ist dafür da, den diskriminierungsfreien Netzzugang zu überwachen bzw. sicherzustellen, und achtet darauf, dass keine Prohibitivpreise für die Netznutzung gefordert werden.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Gunnar, von Prohibitivpreisen kann keine Rede sein. Wie ich schon erwähnte, kauften die Stadtwerke Schönau das Netz zu einem schätzungsweise fünffach überhöhten Preis. Trotzdem bieten die Stadtwerke günstige Tarife an, auch für die Netznutzung, Die Einspeisevergütungen sind deutlich höher als anderswo. Trotzdem machen sie keine Verluste.
    5,6 Cent BHKW-Strom-Förderung sind für mich keine Gewinn, sondern , im Gegenteil, ein Verlust, der einfach unsinnig ist. Wenn da auf die vollen Netzgebühren 0,2 Cent wegen der Netzentlastung zurück überwiesen werden, ist damit nicht der Vorteil aufgewogen, den BHKWs für die Regelung des allgemeinen Netzes bedeuten könnten. Das Schwarmkraftwerk ist auch an den starren Preisen für die Netznutzung und der geringen Vergütung gescheitert, obwohl die Idee doch wirklich famos war.
    Die ersten freien Stromnetze sind ja bereits entstanden, auch, wenn per Gesetz nur direkte Nachbarn dieses nutzen dürfen, ohne in die Unkostenspirale getrieben zu werden.
    Nicht durch einen freien Markt, sondern, ganz klar, durch Gesetze, die die Monopolinhaber schützen.
    Der Bau eines Parallelnetzes ist nicht billig und lohnt sich nur, wenn eine Vielzahl von BHKW- Solarfarm- und Elektrotankstellenbetreibern dieses gemeinsam aufbauen, mit Mittelspannungsgleichstromtechnik, dazu muss sich eine Vielzahl Verbraucher bereitfinden, ihren Verbrauch an den Anfall an Energie anzupassen.
    Ich bin überzeugt, die Preis- und Vergütungsstruktur würde bis 2020 ein völlig andere werden, das Klimaziel würde in Bezug auf die sogenannte Energiewende zumindest erreicht.
    Es handelt sich heuter nicht um natürliche Monopole, die sind rein willkürlich. Strom kann heute jeder erzeugen, am preiswertesten wohl in BHKWs. Zur Zeit, denn geheizt werden muss ohnehin.


    Ein natürliches Monopol ist auch die Verfügungsgewalt über die Braunkohlenlagerstätten und auch die Erdgaslager Russlands sind in Monopolhand. Trotz der weitaus höheren Preise des Erdgases würde sich die ausschließliche Erzeugung des Stromes durch BHKWs lohnen, wenn deren Strom nicht Kosten aufgebürdet würden, die diese ein zweites Mal benachteiligen.


    Nein, einen freien Strommarkt kann ich nicht erkennen und keine Regulierungsbehörde, die ihn rettet.


  • Nein, einen freien Strommarkt kann ich nicht erkennen und keine Regulierungsbehörde, die ihn rettet.


    Bernd, das Unbundling hat zur Entflechtung der vormals von einem EVU gemeinsam bewirtschafteten Bereiche:
    1. Elektrische Energieerzeugung
    2. Transport und Verteilung
    3. Vertrieb
    geführt. Nur der zweite Punkt ist ein natürliches Monopol, d.h. es ist sinnvoll nur einen Netzbetreiber vor Ort zu haben, der aber für die Akteure in 1 und 3 diskriminierungsfrei den Netzzugang herstellen muss. Bitte nicht alles in einen Topf werfen. Der Wettbewerb ist momentan auf der Erzeugerseite mörderisch, wie man an den schlechten Perspektiven für die großen vier sehen kann: Bei weiterem Zubau von neuen Erzeugungsanlagen (insbesondere für FEE und KWK) wird der Kuchen der Reststrommenge kleiner, um die sich klassische Kraftwerke balgen.


    Die Bundesnetzagentur wacht über das Netz als Infrastruktur mit dem Charakter eines natürlichen Monopols, der freie Strommarkt in den Punkten 1+3 wird vom Kartellamt beobachtet. Die BNetzA ist als Regulator von monopolistischen Anbieten gar nicht für den Markt zuständig, sondern soll nur für eine (kosteneffiziente) Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur durch private (nicht staatliche) Unternehmen sorgen.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Das christliche Gewissen der schwarzen Partei? Die hat sich noch in der letzten Regierungsperiode zum Lobbyismus bekannt.

    Ich bin sehr froh in diesem Leben noch Menschen zu finden, die dazu in der Lage sind Lobbyismus und Wirtschaftsliberalismus zu unterscheiden anstatt mit irgendeinem lächerlichen elitären Selbstverständnis alles abzunicken, was an Weisung aus den Chefetagen deutscher und internationaler Großkonzerne auf die Bevölkerung niedergeht.


    Aber davon ganz abgesehen würde mich interessieren wo eigentlich die technischen Probleme liegen, die die Bewertung der Nutzerentgeltung so schwierig macht, dass die Regelung als so unlösbar dargestellt wird. Denn es muss ja irgendeines vorliegen. Ansonsten wüsste ich nicht wieso man sich bei der Angelegenheit so schwer tut.