Prokon droht mit Insolvez

  • Die selbstgeforderten 95% an Genussrechten konnten nicht gehalten werden.


    Justizportal Insolvenzbekanntmachungen

    Zitat

    In dem Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen PROKON Regenerative Energien GmbH, Kirchhoffstraße 3, 25524 Itzehoe, ist heute, 22.01.2014, 14.00 Uhr, Rechtsanwalt Dr. Dietmar Penzlin, Alstertor 9, 20095 Hamburg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt und ein Zustimmungsvorbehalt angeordnet worden (§§ 21 Abs. 2 Nr. 2, 22 InsO). Maßnahmen der Zwangsvollstreckung einschließlich der Vollziehung eines Arrestes oder einer einstweiligen Verfügung gegen den Schuldner werden untersagt, soweit nicht unbewegliche Gegenstände betroffen sind; bereits begonnene Maßnahmen werden einstweilen eingestellt (§ 21 Abs. 2 Nr. 3 InsO).


    Amtsgericht Itzehoe, den 22.01.2014


    mfg JAU

  • Mir bricht es jedes Mal das Herz, wenn ich sehe, wie gerade unsere Alten wegen solchen Spaßvögeln immer wieder ihr für die Rente bitter aufgespartes Geld verlieren, weil sie sich ein kleines Bischen mehr für ihren Lebensabend leisten wollten.
    Das es überhaupt möglich ist so gewissenlos zu handeln... In mir schreit es da wirklich nach Lynchjustiz, wenn auch sowas natürlich ebenfalls nicht sein darf.

  • Mir fällt bei den Genussscheinen sofort auch immer die Werbung auf (bei n-tv) für German Pellets. Das scheinen wohl ähnliche Geschäfte zu sein.
    @Robusto. Wer auf solche intensive Werbung mit so hohen Versprechung bei einer sonstigen Verzinsung auf dem Nivau von 1% reagiert, trägt aus meiner Sicht auch mit Schuld oder ist sehr naiv. Tut mit Leid.

  • Hallo zusammen, ich habe mir vor einigen Jahren einiges an Geld hineininvestiert und nun das. Bei den Zinsversprechen war das eigentlich abzusehen, doch angeblich soll ein neuer Investor kommen.

  • ich habe mir vor einigen Jahren einiges an Geld hineininvestiert

    Ich auch.


    Und deshalb bleibe ich da jetzt ganz ruhig: Das operative Geschäftssystem von Prokon war und ist m.E. im Kern gesund. Die jetzige Situation wurde im Wesentlichen durch ein ungeeignetes Finanzierungssystem unter einer beratungsresistenten Geschäftsführung herbeigeführt. Mit beidem wird bzw. wurde jetzt im Rahmen des vorläufigen Insolvenzverfahrens Schluss gemacht.


    Die letzte gute Nachricht war, dass der Insolvenzverwalter den bisherigen Geschäftsführer Carsten Rodbertus (der sich bis zuletzt als Allein-Eigentümer gefühlt und auch aufgeführt hat) vor ein paar Tagen losgeworden ist. Jetzt kann man in aller Ruhe ans Aufräumen gehen. Dem Geschwafel in vielen Presse-Organen zum Trotz wird ein "Totalverlust" nicht eintreten.


    Die Anleger müssen sich lediglich an den Gedanken gewöhnen, dass Windkraft-Anlagen eine langfristige unternehmerische Anlage sind, die unternehmerische Risiken beinhaltet und schwankende Erträge aufweist. Dazu gehört auch die "Weisheit", dass ein stark wachsendes Unternehmen seinen Cash Flow nicht für hohe Ausschüttungen nutzen darf, und dass eingeworbenes Kapital von der Laufzeit her zur Nutzungsdauer der Investitionen passen muss. Nur Banken machen das (gelegentlich) anders, und die Resultate haben wir 2008 ff gesehen.


    Übrigens: Dass Carsten Rodbertus - der doch ein "bankenfreies Unternehmen" schaffen wollte - dieses nun ausgerechnet mit den elementarsten "Banken-typischen" Fehlern in den Graben gefahren hat, entbehrt nicht einer gewissen Tragik. Von der Vision zum Cäsarenwahn ist es eben oft nur ein kleiner Schritt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)