Der KWK-Index verharrt im Q4/2013 relativ stabil auf niedrigem Niveau

  • In den letzten drei Monaten ist der Preis für Grundlaststrom an der Strombörse mit einem Minus von rund 3 Prozent relativ stabil geblieben. BHKW-Betreiber, die entsprechend dem “üblichen Preis” des KWK-Gesetzes einspeisen, erhalten daher für den im 1. Quartal des Jahres 2014 eingespeisten Strom nahezu die gleiche Vergütung wie im Vorquartal. -> weiterlesen

  • Zitat

    Hey, Hoffen wir mal das der Preis stabil bleibt.


    Ich gehe davon aus, dass der Marktpreis eher noch weiter absackt, weil immer häufiger die Grundlastkraftwerke (Kernenergie / Braunkohle) als preissetzendes Kraftwerk fungieren und weniger die Mittel- bis Spitzenlasterzeuger. Im Zweifel bieten diese Kraftwerke auch einen niedrigen Preis unter den eigenen variablen Kosten (ggf. sogar negativ), um nicht für ein paar Stunden abschalten zu müssen, was hohe einmalige Kosten für den Runter- und wieder Hochfahrzyklus mit sich bringt.


    Die Ausserbetriebnahme der Kernenergie wird ein wenig helfen, um das Überangebot an Grundlast abzubauen, das geht aber relativ langsam, gleiches gilt für alte Braunkohleblöcke. Neue Grundlasterzeuger wird man wohl vorherst keine bauen, aber wenn die noch da sind, dann bleibt der Preis im Keller, ohne dass Anreize geschaffen werden Gaskraftwerke zu bauen (ein wenig hilft das KWKG, da hier noch ein bescheidener Zubau feststellbar ist, auch bei den steuerbaren Biomasseanlagen).


    Hilfen würde fundamental zur Stabilisierung des Marktpreises, wenn man die variablen Kosten der BK-Kraftwerke erhöht, z.B. durch eine Sanierung des CO2-Handels. Ein Preis von 30 €/t_CO2e bedeutet bei einem Emissionsfaktor von 1000 g/kWh, dass sich die kWh um 3 ct verteuert. Dann wären Braunkohlekraftwerke nicht mehr in der Lage noch zu 2 ct/kWh Grenzkosten anzubieten, sondern die Kosten und damit auch der Preis läge bei 5 ct/kWh. Auf diese Weise bekäme man innerhalb des liberalisierten Marktes auch einen Fuel-Shift weg von der Kohle hin zum Gas hin.


    Hilfreich finde im CO2-Handel einen atmenden Deckel im Cap & Trade Schema (siehe Anlage, Economic Control Loops in Energy Policy S. 16). Ähnlich wie in England, wo mit einer Zusatzsteuer "Carbon Price Floor" einen spürbaren preislichen Hebel auf die CO2-Emissionen anlegt, könnte man einen solchen Preispfad auch im EU ETS definieren.


    Liegt der Marktpreis unterhalb des Referenzwertes, wird die jährlich zu auktionierende Zertifikatesumme stärker reduziert, liegt der Marktpreis darüber, wird das Zertifikatevolumen weniger stark zurückgeschnitten. Das hätten den Vorteil einer langfristigen, selbstregelnden Stabilisierung des CO2-Preises auf ein fundamental spürbares Niveau, ohne kurzfristige Preisschwankungen auszuklammern, die ja auch ein wichtiges Informationssignal darstellen.


    Gruß,
    Gunnar

  • Leider ist der Preis nicht wirklich stabil geblieben. Im April war Strom im Durchschnitt 3,13 Cent je kWh wert (siehe Bild). In Q1/2014 waren es noch durchschnittlich 3,35 Cent je kWh und in Q1/2013 sogar 4,23 Cent! Wenn das so weiter geht, haben wir diesen Sommer noch eine zwei vor dem Komma :(