Warum sich eine Wärmepumpe als zentrale Lüftungsanlage doch lohnt

  • Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmetauscher sind teuer und relativ wartungsintensiv. An zwei Oberflächen wird die in der Luft enthaltene Wärme getauscht, das macht Verluste. Zwei Gebläse müssen aufeinander abgestimmt werden und die Filter mehrmals im Jahr gewechselt werden. Der Stromverbrauch fällt auch ins Gewicht.


    Für wenige Hundert Euro gibt es Monoblock-Klimageräte mit einer Stromaufnahme von 600 bis 900 Watt und einem Luftumsatz von 100m³ und 200m³ pro Stunde, gerade richtig für ein Einfamilienhaus. Auch der Stromverbrauch passt zu einem kleinen BHKW.
    Der Wärmetausch ist eher besser als bei den teuren Lüftungsanlagen, der Wärmeübergangswiderstand liegt ganz auf der Luftseite. Der Wärmetausch ist also, verglichen mit der Lüftungsanlage, gratis.
    Es tritt kalte Außenluft ein und wird um ca 40 bis 60 Grad erhitzt, je nach Außentemperatur. Die Temperaturdifferenz ist geradezu ideal, die kalte Außenluft nimmt sowohl die Wärme der eigentlichen Wärmepumpe auf, wie aich die Abwärme von Motor und Gebläse. Die Abluft ist hingegen immer gleich temperiert und trägt die Feuchte mit sich, die im Haus verdunstet, ausgekocht und ausgeatmet wird. Diese macht einen guten Teil des Wärmeanfalls aus, es kondensiert ordentlich Kondenswasser.
    Mit Bakterien hat man keinerlei Probleme, nur die Abluft berührt die nassen Tauscherflächen. Fält die Ablufttemperatur unter Null Grad, was sehr selten passiert, braucht man nur die Wärmepumpe kurz abzustellen und die beiden Gebläsel weiterlaufen lassen, dann taut der Verdampfertauscher schnell ab. Diese Aufgabe übernimmt ein gewönlicher Thermostat aus dem Hause Westinghouse=Conrad oder der aus einem alten Kühlschrank.


    Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, kommerzielle Absichten habe ich keine.


    Als Klimageräte, also zur sommerlichen Kühlung, sind diese Kühlgeräte denkbar schlecht geeignet, obwohl sie eigentlich dafür gebaut werden. Da ist ein Split-Klima weit besser geignet, obwohl auch die Besseren wegen der überhöhten Strompreise zwar ökologisch , aber nicht finanziell wirtschaftlich sind.
    Im Verbund mit einem BHKW sollte man aber auch diese in Erwägung ziehen. Man hat dann wegen den niedrigen COP-Werten, die durch die Presse geisterten, von nur 2 bis 2,5 die Möglichkeit, als geldwerten Vorteil des Eigenverbrauchs nur 10 bis 15 Cent anzusetzen. Negativartikel zu Wärmepumpen findet man genug. Die ist dann fester Bestandteil der BHKW-Anlage und auch die Wartungskosten für Filter usw lassen sich dann diesem zuschlagen...Es ist eben eine Stromverbratanlage und wenn man da noch einen Zwischenzähler anbringt, ist auch das Finanzamt zu überzeugen.


    Geeignet sind nur Monoblockkgeräte mit zwei getrennten Gebläsen und Tauschern, nicht solche, die das Kondenswasser über den Kondensator laufen lassen. das sind Bakterienschleudern und sie sind völlig ungeeignet. Die geeigneten haben meist auch eine Entfeuchtungsfunktion, ertkennbar am großen Kondenswasserbehälter.


    Ich hoffe, dass ich das verständlich machen konnte. Effektiv hat solch eine Wärmepumpe trotz einem COP zwischen 2 und 3,3 eine Leistungszahl von über 5 im Vergleich zu einer teuren, passiven Wärmerückgewinnungsanlage. Auf jeden Fall noch deutlich besser geeignet als eine Wärmepumpe zur Brauchwasserbereitung, für die ich immer noch keinen passenden Kompressor für den Einsatz im Verbund mit dem Ecopower1.0 gefunden habe. 900 Watt Stromaufnahme ist leider etwas viel. Inverterwärmepumpen lohnen sich wegen des Anschaffungspreises nicht.


    Ein Problem stellen die beiden Gebläse dar, die man sehr sorgfältig schalldämpfen muss, um Freude an dem Gerät zu haben. Starre Röhren leiten den Schall durch das ganze Haus. Am besten geignet wären Stoffleitungen, die den Schall aus den Röhren abstrahlen. Darauf wird von den Klimaanlagenfirmen viel zu wenig geachtet.


    Die Gebläse kann man natürlich auch in der Drehzahl reduzieren. Es sind die gleichen wie in professionellen Klimaanlagen. Die Drehzahlreduzierung an einem der beiden Grebläse ist ein Muss, weil die beiden Luftströme möglichst genau aufeinander abgestimmt werden müssen.


    Solch eine "umgekehrte Monoblock-Klimaanlage" kann dann natürlich nicht mehr kühlen, der Thermosat für die angesaugte Luft schaltet erst oberhalb 16 Grad ein, sollte gegebenenfalls überbrückt werden. Schaltuhr und Kondensatpumpe sind meist eingebaut und sind voll verwendbar.


    Wenn ich den Wert einer kWh Wärme aus Gas mit 7 Cent /Brennwert) ansetze, hat die in dem Monoblock umgesetzte kWh Strom einen Wert von ca 35 Cent. Da lohnt sich keine Einspeisung mehr. Es wird nicht nur der Wärmeverlust durch das Lüften kompensiert, sondern gleichzeitig ergibt sich noch eine erhebliche Heizleistung, weil die Ablauft abgekühlt und entfeuchtet nach außen abgegeben wird. Die Wassermengen, die anfallen, sind erheblich, ein permanenter Ablauf ist ein Muss. Etwa 1,5 Liter pro Stunde kondensiert eine solche Lüftungsanlage zur Zeit, die in einem Gebäude eingebaut ist, das vor einiger Zeit geflutet war. Noch 70% Luftfeuchte., die jetzt rapide sinkt.

  • Moin Bernd,


    bin beim stöbern im Netz über folgende Brauchwasser-Wärmepumpe gestolpert http://www.ariston.com/de/Viewdoc.aspx?co_id=207


    Die Dinger sind für unter 700€ zu haben, kannst Du eine Aussage über Qualität und Lebensdauer des Kältekreises machen ???


    Mit 300Watt elt. Leistung wäre der wunderbar für Kombination mit Eco1.0 im EFH geeignet.


    mfg

  • Zunächst einmal muss ich vorausschicken, dass ich keinerlei kommerzielle Interessen habe und weder Gerät, noch den Hersteller in Fabriano bei Ancona/Italien, kenne. Auch weiß ich nicht, welch chinesischer Hersteller sich möglicherweise im Kompressor versteckt. Trotzdem freue ich mich über jeden europäischen Hersteller, der so etwas anbietet.
    Stahlspeicher mit Opferanode, geeignet vor allem für weicheres, salzärmeres Wasser (Salzgehalt heißt permanente Härte, gemessen meist als elektrische Leitfähigkeit)


    Temporäre (Kalk-) Härte beeinträchtig stark den Wärmeübergang der Tauscher, also auch hier Vorsicht.


    Gleich, ob empfindlich, der Preis ist recht niedrig und das Gerät sicherlich als Vorsatzgerät vor einem größeren Speicher, der von der Abwärme des Ecopower erhitzt wird, gut geeignet, dann fällt auch kein Kalk aus. Vor allem aber erbeitet das Gerät dann bei niedigerer Temperatur und das versprochene COP von 3 wird auch erreicht.
    Auch COP 3 bedeutet schon eine geringe Energievergeudung, denn der Wirkungsgrad des Ecopower beträgt weniger als 33%. Aber die deutsche EEG-Verordnung fördert ja solche Anlagen und verbietet, zum angemessenen Preis einzuspeisen (= Rückwärtslaufen des Zählers).
    Wird die Wärmepumpe nur zum Zurückschaufeln der Wärmeverluste in den heißen Speicher benutzt, ist das COP weit geringer und könnte unter 2 liegen. Dann wird ja nur die hohe Speichertemperatur aufrechterhalten, das weit günstigere Aufheizen von ca 14 Grad auf 46 Grad entfällt.


    Also, als Vorschaltgerät für den erhöhten Wasserverbrauch einer mehrköpfigen Familie sicherlich gut geeignet, aber auch für jeden, der nicht weiß, wohin mit dem eigentlich wertvollen, aber unterbezahlten Strom.
    Immerhin ist er hier mehr als doppelt so wertvoll, wie das verbrannte Gas kostete, also 15 Cent die kWh und auch mehr. Auch, wenn es in der Summe Energievergeudung bewirkt. Der Heizstab ist viel schlimmer.
    Das Gerät entfeuchtet Kellerluft, kann ein wichtiger Punkt sein.
    Bei dem Preis kann man nicht viel falsch machen.


    Natürlich auch nur ein Notbehelf, bis unsere Regierung mit ihren Energiesparverkündigungen endlich Ernst macht...


    Bei geringerer Wasserhärte und geringerer Temperatur hält die Magnesiumelektrode lange. Trotzdem müsst Ihr mir versprechen, dass Ihr diese irgendwann kontrolliert und gegebenenfalls ersetzt.

  • Ihr gebt schrecklich viel Geld für eigentlich viel zu kleine BHKWs aus. Da spielen die unter 1000 Euro, die eine vernünftige Inverter-Mitsubishi-anlage kostet oder die unter 500 Euro für eine Midea aus irgendeinem Baumarkt auch keine Rolle mehr. Vor allem könnt Ihr ohne größeren Umbau deren Stromaufnahme zwar nur in Stufen, aber davon doch wenigstens 7 bis 9 im Bereich zwischen 190 Watt und 1,3 kW sehr genau passend an Euren Stromüberschuss anpassen und die Belastung der Umwelt durch Gasverbrennung gewaltig reduzieren. Selbst mit den 24% Brennwertwirkungsgrad des auf Brennwertnutzung erweiterten Ecopowers verdoppelt Ihr fast die Nutzung des Erdgases. Zudem ist jede erzeugte kWh Strom dann das Vierfache (bei Midea das Dreifache) des verbrauchten Gases, also ca 28 bzw.21 Cent, bei einer Heizwertanlage noch 20% mehr wert.


    Im Sommer verlängert Ihr die Laufzeit des Ecopower noch erheblich, wenn Ihr, bitte nur an den extrem heißen Tagen, kühlt.
    Viele von Euch werden sicherlich den Thorsten kennen, der Kältetechnikmeister ist und die empfehlsameren Mitsubishis importiert und in Massen verkauft.
    Mitsubishi ist nicht gleich Mitsubishi, deshalb empfehle ich nicht bei jedem zu kaufen.
    Wir haben hier mit der kleinen Mitsubishi beste Erfahrungen gemacht. Die ist gerade ausgebaut, weil wir eine Halle schlließen mussten. Die hatten wir noch umständlich aus England importiert.


    Die Regelung ist eigentlich recht einfach zu bewerkstelligen.
    Ihr nutzt einfach die Einspeiseimpulse des S0-Ausgangs und verringert damit die Heizleistung eines Widerstands, der dem Temperaturfühler des Gerätes eine höhere Raumtemperatur vorgaukelt. Es wird also nicht in eines der Geräte eingegriffen.


    Alle Heizstäbe bleiben dann ausgeschaltet. Sinnvoll ist es, den Klimaanlagenthermostaten so einzustellen, dass eine Mindeststromaufnahme von 190 Watt erhalten bleibt, damit der Kompressor nicht bei jeder elektrischen Leistungsschwankung ausschaltet.


    Da gibt es aber noch viele weitere Möglichkeiten, ohne Eingriff in die Geräte.


    Wenn ich mich recht erinnere, kostete die am besten geeignete Mitsubishi zuletzt 740 Euro beim Thorsten. Da ist noch nicht der Anschluss durch den vorgeschriebenen Kältetechniker drin und der Thorsten kommt nicht nach Sachsen.


    Sollte man vielleicht telefonisch drüber sprechen.
    Ja, die Ariston könnte gut geeignet sein, nur weiß ich nichts über die Qualität.
    Bei der Mitsubishi bin ich mir sicher und auch bei der kleinsten, besseren Hitachi, die allerdings gleich mehr als das Doppelte kostet und nur wenig besser ist.
    Midea wäre mir zu laut.
    Den Kältetechniker brauchst Du in jedem Fall, um Garantie zu erlangen. Aber auch deswegen kannst Du mit dem Thorsten reden.


    Vorsicht, die kleine Mitsubishi leistet bei unter 1 kW elektrischer Aufnahme bei milderen Außentemperaturen bis zu 5,5 kW Wärmeleistung und vermindert damit die Laufzeit des Ecopower, wenn Du ohne Rücksicht auf Verluste heizst.
    Andererseits kann eine verminderte Laufzeit ja auch Wartungskosten sparen, die beim Ecopower eher happig sind und die Lebensdauer steigt auch. Zudem holst Du dann , bei milderer Außentemperatur, aus dem verbrannten Gas deutlich mehr als das Doppelte an Heizleistung heraus, da treten entgangene BHKW-Vergütungen völlig in den Hintergrund.
    Die Klimaanlage braucht keine Wartung, wenn ich von dem gelegentlichen Einsammeln angesaugter Schmetterlinge und Wollflusen absehe.


    Ganz unabhängig davon ist die oben genannte zentrale Lüftungs- und Heizanlage per geeigneter Monoblockkiste hochinteressant. Die braucht keinen Kältetechniker.