2 neue BHKWs

  • Hallo liebe Gemeinde,


    ich habe hier ein reales Projekt, bei dem ich ein wenig Unterstützung brauche.




    Im Rahmen des Bauprojektes „Neubau und Umbau Gebäudekomplex“ wurde ab 1996 das Blockheizkraftwerk (incl. 2 Stück Gasmotor-BHKW-Aggregate)
    geplant und im Jahr 2000 in Betrieb gesetzt. Diese beiden BHKW-Aggregate (Typ
    Deutz MWM G 234 V08 , UCI 274 G23 Baujahr 1997) werden in einem Verbund zur
    Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung betrieben. Auf Grund der voraussichtlich erreichten
    Betriebslaufzeiten wird der Austausch der beiden BHKW-Aggregate in 2014
    geplant.
    Ein BHKW erzeugt derzeit ca. 112kW el. und 167kW therm.


    Die BHKWs sollen so ausgelegt werden, dass der kleinste Wärmeverbraucher im Sommer (unsere AKM mit ca. 400kW Wärmeaufnahme)
    auf kleinster Stufe versorgt wird.
    Die erzeugte Wärme werden wir im Winter immer los. Den Strom werden wir auch los.
    Jetzt brauche ich eigentlich nur ein paar Vorschläge für infrage kommende BHKWs.
    Sie sollen jeweils 200kW thermisch auf kleinster Laststufe zur Verfügung stellen.
    Würde mich über produktive Vorschläge freuen.

  • Also wir wollen wieder zwei BHKWs haben, damit wir die Kapseln im Keller behalten können.
    Und natürlich um Ausfallzeiten zu minimieren.


    Wenn Argumente für ein einzelnes BHKW sprechen, dann immer her damit!


    EDIT:


    Mir ist grade aufgefallen, dass die Aggregate ab 2000 als Netzersatzaggregate genutzt worden sind.
    Das wäre ja dann hinfallig.
    Vorteile die mir spontan einfallen, wären für ein einzelnes BHKW:
    weniger Platzbedarf
    geringere Wartungs- und Instandhaltungskosten


    Nochwas?

  • Hallo bolds,


    um Dir wirklich weiterzuhelfen, fehlen noch einige Angaben zu grundlegenden Anlagenparametern. Da die AKM der entscheidene Wärmeabnehmer ist, muss das/die BHKW insbesondere bzgl. der VL/RL-Temperaturen dafür geeignet sein.
    Sind die 400kW thermisch die kleinste Stufe der AKM? Wie groß sind die Wärme- und Kältepuffer? Welche Leistung hat die KKM (Kompressionskältemaschine)?
    Sollen die 400kWth im Modulationsbetrieb der/des BHKW(s) zur Verfügung stehen? - Das bedeutet dann doppelt so hohe Wartungskosten im reinen AKM-Betrieb.
    Ebenso sind bei zwei BHKW die Investkosten fast doppelt so hoch und die Wartungskosten mehr als doppelt so hoch als bei einem einem Modul. (Im Notfall stünden ja immer noch die Gaskessel zur Wärmeversorgung bereit.)
    Damit wären wir bei wirtschaftlichen Aspekten. - Liegt der Fokus auf minimalen Betriebskosten oder minimalen Investkosten oder maximaler Zuverlässigkeit? Bei Wunsch nach einem Vollwartungsvertrag sind ggf. auch darin enthaltene Rahmenbedingungen (Maschinenbruchversicherung, Mindestlaufzeit uam.) von Bedeutung.


    MAN-Gasmotoren haben im Vergleich zu anderen Gasmotorenherstellern im Leistungsbereich 50-400kWel etwas bessere Leistungsdaten, so dass ich Hersteller von BHKW mit MAN-Motoren bevorzugen würde.
    Das Argument der vorhandenen Schallkapseln ist wahrscheinlich wegen unumgänglicher Anpassungen praktisch und wirtschaftlich nicht stichhaltig. Die meisten Hersteller konzipieren in der relevanten Leistungsklasse die BHKW immer mit schalldichtem Gehäuse.
    Werden die BHKW als Notstromanlage gemäß DIN VDE 0100-718 oder DIN VDE 0100-710 (ehemals DIN VDE 0108 / 0107 - normativ auszuschließen) oder als freiwillige Notversorgung genutzt?


    Wie erkennbar ist, gibt es eine Reihe von Aspekten zu berücksichtigen was hier im Forum etwas schwierig werden dürfte (siehe PN).



    Denkmaler

  • Hallo Denkmaler!


    Vielen Dank für deine Beteiligung!


    Die AKM ist mit 400kW auf ihrer höchsten Stufe und hat im letzen Test ca. 230kW Kälte erzeugt.


    Die KKM erzeugt ca. 680kW Kälte.



    Die Frage mit den zwei BHKWs ist berechtigt, Sie wurden damals als Notstromaggregate verwendet.


    Jetzt haben wir ein seperates Notstromaggegat, sodass zwei BHKWs garnicht mehr benötigt werden.


    Der Fokus bei der Anlage liegt eher bei minimalen Betriebskosten.


    Beste Grüße


    Pascal

  • Für minimale Betriebskosten bleibt zu überlegen ob sich die Variante mit der Absorptionskältemaschine überhaupt rechnet.
    Möderne KKMs sind eigentlich so effizient das es sinnvoller ist diese zu betreiben..
    aber das ist ein sehr schwieriges thema das wirtschaftlich zu vergleichen, zumal Kältemaschinen bei jeder außentemperatur einen völlig anderen wirkungsgrad haben. Ich hatte zu dem Thema schnell 70 Seiten in meiner Diplomarbeit voll ^^


    Was die Betriebskosten angeht, in dieser Größenordnung würde ich einen guten Hersteller bezüglich des BHKWs wählen und einen guten Wirkungsgrad, sowie kalkulierbare Wartungskosten in den Vordergrund stellen.


    Hier im Forum wurden vor kurzen die Viessmann/ESS Aggregate gelobt vielleicht kämen die ja in frage.

  • Hallo Henrik,


    einen möglichen Vorteil bezüglich geringerer Betriebskosten zugunsten von KKM zu konstatieren, kann ich nicht so stehen lassen. Ähnlich wie bei BHKW sollen AKM als Kälte-Grundlast betrieben werden. Gerade in Bezug auf Regelbarkeit haben gute KKM deutliche Vorteile. In Kombination mit einem BHKW muss man aber die Wertschöpfung durch die Stromerzeugung und einen dadurch günstigen Wärmepreis berücksichtigen.
    Wenn Du in Deiner Diplömarbeit Dich ausführlich mit dieser Thematik auseinandergesetzt hast, kannst Du ja mal ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern unter welchen Rahmenbedingungen der BHKW-Betrieb zusammen mit einer KKM günstiger ist als eine BHKW-AKM/KKM-Kombination.


    Ist Deine Diplomarbeit veröffentlicht? Kann man Sie als Download bekommen?



    Denkmaler

  • Zitat

    Für minimale Betriebskosten bleibt zu überlegen ob sich die Variante mit der Absorptionskältemaschine überhaupt rechnet. Möderne KKMs sind eigentlich so effizient das es sinnvoller ist diese zu betreiben. aber das ist ein sehr schwieriges thema das wirtschaftlich zu vergleichen, zumal Kältemaschinen bei jeder außentemperatur einen völlig anderen wirkungsgrad haben.


    Die AKM erzeugt die Vorteile nur im Zusammenspiel mit dem BHKW. Da die AKM sowieso schon da ist und der Invest für die AKM somit wegfällt, würde ich die Anlage auch weiter betreiben wollen. Allerdings kann man sich bei einem Redesign auch überlegen, inwieweit man bei den thermischen Speichern (Wärme/Kältepuffer) eine Erweiterung darstellen kann um a) den Betrieb der AKM zu optimieren, die bekanntermaßen im stationären Bestpunkt betrieben werden sollte und b) das BHKW stromoptimiert nach Eigenverbrauch fahren zu können.


    Wie hoch sind in dem Objekt die maximalen thermischen und elektrischen Lasten und wieviel MWh and Strom, Wärme und Kälte werden pro Jahr benötigt?


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo!


    Also unsere Höchstwerte an Stromverbrauch haben wir Mittags, mit ca. 650kW


    Bei der Wärme liegen wir im Winter bei ca. 1MW und morgens bei 1,4MW Höchstlasten sind bei 1,6MW


    Unser Gasverbauch liegt bei 3.811.687m³/a


    Im Jahr 2012 haben die BHKW`s ca. 3.000.000kW Wärme erzeugt und ca. 1.800.000kW elektrische Energie erzeugt.


    Die AKM bleibt auf jeden Fall bestehen, sie wird evtl in ein paar Jahren getauscht, aber nicht sonderlich größer ausfallen. Einzig der Wirkungsgrad wird sich dann hoffentlich verbessern, da wir bei hohen Temperaruren nur 200kW Kälte mit ihr erzeugen können.



  • Die AKM Variante war in meiner Arbeit fragwürdig weil das Projekt kein vergleichbares war.
    Es handelte sich um ein Klimikum mit einer Stromgrundlast von über 6MegaWatt in der Spitze sogar 13.
    Aus Diesem Grund bekommen die den Strom verdammt günstig..