Im Anschluß an den Kauf der Brennstoffzelle schließt man einen Wartungsvertrag über 10 Jahre mit dem Hersteller, Ceramic Fuel Cells GmbH ab.
Der beinhaltet u.a.
- eine jährliche Regelwartung mit Austausch des Schwefelfilters, Filterkartuschen der Wasserversorgung nach Bedarf und Sichtkontrolle der Anlage
- fortlaufende (Fern-)Überwachung der BlueGEN per Remote-Verbindung. Im Störungsfall schaltet sich in Heinsberg oder Melbourne ein Wartungstechniker in Rufbereitschaft auf die Anlage und versucht das Problem ferngesteuert zu beheben. Meist sind dies Probleme mit der Dampferzeugung und Kondensation oder unerwarteter Stromabschaltung. Ist vor Ort service erforderlich erfolgt dies je nach Dringlichkeit. Urlaub geht also nicht ohne Vertretung.
- Remote Software updates
- Online Zugang zu bluegen.net
- (de facto) Austausch des Stacks, wenn dessen elektischer Wirkungsgrad unter 50% fällt.
Damit ist der Wartungsvertrag quasi eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung und gibt dem Betreiber eine gewisse Sicherheit. Und die ist auch nötig.
Raten sie mal, wie lange so ein Stack der aktuellen Serie hält (d.h. Wirkungsgrad >50%)?
7*7-6*8+1,5 Jahre (sorry wollte, daß man die Lösung nicht direkt sieht). Zudem macht ein Stack wohl >50% der Herstellkosten aus.
Hier wird die ganze Brisanz der Unternehmensstrategie deutlich. Sie versuchen mit einem möglichst akzeptablen Preis auf den Markt zu kommen, über den Wartungsvertrag die erforderlichen Stacktausche teilzufinanzieren und trotzdem haut das alles nur dann hin, wenn Sie innerhalb der nächsten Jahre die Haltbarkeit wesentlich verbessern und sich die Herstellkosten drastisch reduzieren.
Statt: wir machen Feldversuche bis das der Stack nach 10 Jahren an Alterschwäche verendet ist das Motto: Wir starten mit einem Stack, der nur 2.x Jahre hält und bis zum nächsten Tausch haben wir Einen entwickelt, der mind. 5 Jahre hält und nur noch die Hälfte kostet. Das nenne ich mal einen heißen Stiefel.
Und Sie werden es nicht glauben, Mitte diesen Jahres ist die nächste Generation angekündigt und die (Wahnsinns)Strategie scheint aufzugehen. Sie haben es wohl geschaftt nach dem ersten Jahr Einbrennphase die Degenerationsrate auf ein Fünftel zu senken. Dieser Erfolg ist m.E. daran begründet, dass die 405 aktiven Anlagen noch immer voll mit Messtechnik gespickt sind, jederzeit remote auslesbar und zusammen >1 Mio Betriebs(erfahrungs)stunden aufweisen. Zudem werden die ausgetauschten Stacks in Heinsberg opduziert, was weitere Optimierungsansätze bringt. Die betreiben einen einzigen riesigen produktiven Feldversuch.
Zum Glück habe ich meinen Wartungsvertrag
In diesem Sinne!
P.S. Für die Reduktion der Kosten können Sie übrigens selbst sorgen, einfach eine Anlage kaufen. Wann Sie einsteigen, dazu hier demnächst mehr.