MS-Kunde | Kippschwingungen, Messwandler, Dämpfungseinrichtung

  • Moin,


    eingangs hat Fire sinngemäß geschrieben " ein Mittelspannungskunde der Niederspannungsseitig angeschlossen ist ".
    Also gehe ich davon aus das der Netzbetreiber am Trafo übergibt und alles was NS ist dem Kunde gehört !? Damit hat der Kunde dafür Sorge zu tragen das seine NS seitigen Meßgeräte den einschlägigen Vorschriften entsprechen - und eben auch "Kippschwingungen" wiederstehen.
    In dem von Gunnar verlinkten Heft steht das Kippschwingungen im MS Netz unbekannt sind, demnach können diese auch nur aus der Kundenanlage kommen - was wiederum das Problem des Kunden ist.


    |__|:-)

  • Damit hat der Kunde dafür Sorge zu tragen das seine NS seitigen Meßgeräte den einschlägigen Vorschriften entsprechen


    Im ersten Beitrag steht, das es sich um eine Mittelspannungskunden handelt. Damit erfolgt die Messung im Mittelspannungsbereich, meistens bei 10 kV. Der Trafo befindet sich dann auch im Kundeneigentum. Alle seine Anlagen laufen aber im Niederspannungsbereich, da sonst die Anforderungen an die Elektroinstallation zu teuer werden und der normale Elektriker dort nicht mehr arbeiten darf. Die Kippschwingen treten aber im Mittelspannungsbereich auf und führen dort zu Probleme. Hauptursache ist die fehlende Erdung und damit eine entsprechende Dämpfung. Man kann es vergleichen mit einem Boot auf einem See. Das hat auch keinen Fixpunkt, wenn es nicht verankert ist und kann sich dann bei rauer See stark aufschaukeln. Die raue See simmuliert die Schaltvorgänge im Netz mit ständigen Lastschwankungen.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
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  • Unter "Kippschwingungen" verstehe ich offensichtlich etwas anderes als ein Teil der Elektrikergilde.
    Etwas, was sich langsam aufbaut und dann plötzlich kippt, weil es Übergewicht bekommt.
    Also, eigentlich keine Schwingung, die ein mehr stetiger Vorgang ist. Wird nur so genannt.


    Ich vermute mal, hier geht es um den Aufbau einer wirklichen Schwingung durch die unlinearen ferromagnetischen Trafokernkennlinien im zusammenspiel mit den Regelkreisen, die jedes BHKW enthält. Überschreitet solch eine Schwingung dann den ungefährlichen Bereich, schlägt einfach an der schwächsten Stelle "der Bllitz" durch und baut einen Lichtbogen mit folgendenZerstörungen auf. Das kann, wenn der Überschlag an Gasentladungsableitern oder selbsverlöschenden Funkenstrecken auftritt, eine ganze Zeit wie eine Kippschwingung aussehen, das würde ich aber nie so bezeichnen. für mich sind es Durchschlagsstörungen.


    Mittelspannungsnetze reichen oft über relativ große Entfernungen mit hohen induktiven und kapazitiven Impedanzen, denen dämfende Elemente ganz und gar fehlen. Es ist ein Irrtum, zu glauben, der Stromversorger habe für eine Impedanz ohne jeden komplexen Anteil zu sorgen. das ist ganz und gar unmöglich und der Trafo trägt mit seiner Streuinduktivität und seinen nichtlinearen Effekten ebenso dazu bei, dass das Mittelspannungsnetz nicht die Niederspannungsseite bedämpft.
    Die Realimpedanz ist hingegen sehr gering, das Mittelspannungsnetz gibt gegenüber Strombelastung weit weniger nach als das Niederspannungsnetz.
    Dafür muss tatsächlich das EVU sorgen, denn man bezahlt ja auch für den maximal auftretenden Leistungsbezug bzw. hier die Einspeiseleistung. Auch unsymmetrische Belastung macht dem Mittelspannungsnetz nicht viel aus. Dem Trafo schon.
    Erdung dämpft übrigens nicht. Im Gegenteil, siehe Koaxialkabel (Abschirmung).


    Ja, würde mich interessieren, was herauskommt.


    Also, ich tippe mal auf eine typische Regelschwingung im Niederspannungsnetz, die dann durch die unlinearen Effekte des Trafoeisens noch mal zusätzlich angestoßen wird.
    Wenn die Ursache aber im Mittelspannungsnetz liegt, wo die damit verbundenen Transformatoren und die ungbedämpften Leitungen ein schwingfähiges System aufbauen, ist das etwas anderes.


    Mit wachsendem Fehlanpassungsabschluss der Mitelspannungsleitung, die ja auch eine natürliche Impedanz hat, darf keine Schwingung augelöst werden. Das kann man aber prüfen.
    Mit Belastung: geschlossenes Ende der Leitung mit Strombauch, ohne, ein offenes, mit Spannungsbauch. Das muss die Mittelspannungsversorgung alles abkönnen, plus Sicherheitszuschlag.
    Test mit Durchschlagsversuchen mittels Ignitrons, Thyratrons oderThyristoren?