Brötje EcoGen WGS 20.1 in Betrieb

  • Hallo Leute,


    möchte wie versprochen meine Erfahrungen mit dem EcoGen der Öffentlichkeit preisgeben.


    Unser zu beheizende Objekt ist ein 3 FH Bj. 1981 mit der Gesamtheizfläche (nur Fußbodenheizung) von 360 qm.
    15 Personen leben in unserem Haus.


    Diesen Sommer wurden alle Fenster gegen neue ausgetauscht und die Rollladenkästen wurden ebenso gedämmt und energetisch auf Vordermann gebracht - bringt bei uns sehr viel, hätte ich so nicht erwartet!
    Auch die Heizung wurde modernisiert. Die Entscheidung fiel auf den Brötje EcoGen, weil:


    - 800l Wärmespeicher
    - Warmwassermodul integriert
    - Stirling sollte wartungsgünstiger und -ärmer sein als die grünen "Waldtiere"
    - es wurde bewusst thermisch unterdimensioniert geplant
    - damit unser alter Viessmann Holzkessel als Spitzenlastgerät in den sehr kalten Tagen eingesetzt wird


    Am 20. Juni 2012 habe ich den EcoGen bestellt. Die LZ hat bei mir 9 Wochen betragen. War gerade die Ferien- und Urlaubszeit daher hat es so lange gedauert (so die Begründung von Brötje). Jetzt sollte er schneller lieferbar sein.


    Als erste Instanz wurde das örtliche EV-Unternehmen kontaktiert und als letztes bewegte es sich.
    BAFA wurde in der Angebotsphase kontaktiert und der Bewilligungsbescheid kam recht prompt.


    Als Heizungsbauer hat bei uns ein junger, kompetenter, zu neuer Technik aufgeschlossener Meister fundiert.
    Er hat aus diesem Grund an einer Schulung bei Brötje teilgenommen und erst danach hatte er die Zulassung erhalten, den EcoGen einbauen zu dürfen. Die Installation verlief reibungslos.


    Unser Preis für den EcoGen-Packet hat 14500,00 € + MWSt betragen.


    Letzte August und erste September Woche erfolgte der Umbau der Heizung: altes Gerät raus - der Heizraum wurde komplett ausgekernt - und neue Sachen rein. Nur der alte Holzkessel blieb aus dem Altbestand und wurde in den Heizkreis mit eingebunden.


    Wie bereits erwähnt, gab es Verzögerungen wegen einer neuen Vorschrift, die seit dem 1.7.12 in Kraft ist, die besagt, dass alle stromerzeugende Anlagen von dem EVU ferngesteuert abschaltbar sein müssen. Wir haben auf dieses Gerät fast vier Wochen warten müssen.


    In Oktober ist der EcoGen gut gelaufen und ist fast alleine mit der Heizung und der WW-Erzeugung zu recht gekommen.
    Bis heute hat er bereits 520kWh erzeugt. Unser Eigenverbrauch liegt bis jetzt bei 77%.


    Ich habe mir zu dem EcoGen ein gebrauchtes Laptop für die Erfassung der Stromproduktion und des Gasverbrauchs auf S0-Technik zusätzlich angeschafft. Damit kann ich wunderbar die Daten visualisieren und anschliessend auswerten.
    Ebenso ist ein OCI-700 Gerät ist an diesem Laptop per USB angeschlossen. Mit diesem kann man die vielen Parameter des EcoGen auslesen und bei Bedarf parametrieren. Bin aber noch nicht sehr weit in der Erforschung dieser Möglichkeiten gekommen :(


    Summa summarum bin ich mit der Technik und mit dem Erreichten sehr zufrieden.
    Es gilt jetzt die Laufzeit zu optimieren. Es gibt sicherlich verschiedene Ansätze wie man das machen kann und da bin ich gerade dran.



    Was ich mir so für die Zukunft vorstellen könnte, ist der Einbau eines zweiten Stirlings - als Kaskade- und nur den Stirlings, also ohne die Spizenlasttherme. Der Verkäufer hat mir gesagt, dass bei Brötje wird darüber bereits nachgedacht. Die Brötje-Steuerung hat in der Software bereits alle Funktionen integriert - die sind aus der Kaskadierung anderer Heizkessel vorhanden. Den Platz an der Wand habe ich dafür reserviert ;)


    Bin bereit alle Fragen zu unserm BHKW allen Interessierten zu beantworten.


    Mit heißen und strom(linienförm)igen Grüssen


    BigBen

    Brötje EcoGen WGS 20.1 als Heizer und Stromerzeuger im Keller

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  • Als erste Instanz wurde das örtliche EV-Unternehmen kontaktiert und als letztes bewegte es sich.

    Wen wunderts :pfeifen:


    Wie bereits erwähnt, gab es Verzögerungen wegen einer neuen Vorschrift, die seit dem 1.7.12 in Kraft ist, die besagt, dass alle stromerzeugende Anlagen von dem EVU ferngesteuert abschaltbar sein müssen.

    Wer erzählt denn so was. Lt. EEG §6 gilt das nur für KWK-Anlagen mit einer Leistung ab 100 kW el. Aber vielleicht bin ich ja nicht auf dem Laufenden. Dann müssten alle meine Anlagen, die ich dieses Jahr gebaut habe nicht korrekt angeschlossen sein und die vielen Netzbetreiber sind auch alle durch die Bank nicht Up to Date. :wseufzer:

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Moin,


    das scheint mal wieder in die Kategorie "gefährliches Halbwissen" zu gehören!!


    Seit 1.07.2012 ist die VDE Richtlinie ARN 4105 für Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz verbindlich - von Fernsteuerbarkeit für nano BHKW steht da aber nix !! :whistling: :whistling:


    http://www.vde.com/de/fnn/arbeitsgebiete/seiten/n4105.aspx


    mfg

  • Zitat

    Wie bereits erwähnt, gab es Verzögerungen wegen einer neuen Vorschrift, die seit dem 1.7.12 in Kraft ist, die besagt, dass alle stromerzeugende Anlagen von dem EVU ferngesteuert abschaltbar sein müssen. Wir haben auf dieses Gerät fast vier Wochen warten müssen.


    Wie von den Vorrednern erwähnt,
    steht folgendes im EEG in Wortlaut


    Zitat

    (1) Anlagenbetreiberinnen und Anlagenbetreiber sowie Betreiberinnen und Betreiber von KWK-Anlagen müssen ihre Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 100 Kilowatt mit technischen Einrichtungen ausstatten, mit denen der Netzbetreiber jederzeit


    1.
    die Einspeiseleistung bei Netzüberlastung ferngesteuert reduzieren kann und
    2.
    die jeweilige Ist-Einspeisung abrufen kann.


    und damit wär es schon eigentümlich.


    Könnte aber auch sein,
    dass die auf die Regelung eines zentralen Netzschutzes bestanden haben.
    Dieser wird aber eigentlich auch erst ab 30kW fällig....und auch mit Ausnahmen für BHKW.


    Wir hatten kurzlich auch erst den Fall, wo der Netzbetreiber bei 2x20kW auf zentralen Schutz bestand...obwohl jedes einzelne den NEtzschutz nach 4105 integriert hat.
    Obwohl wir sicherlich im Recht sind, wurde das dennoch schnell nachgerüstet um den Inbetribenahmetermin halten zu können.


  • Wie bereits erwähnt, gab es Verzögerungen wegen einer neuen Vorschrift, die seit dem 1.7.12 in Kraft ist, die besagt, dass alle stromerzeugende Anlagen von dem EVU ferngesteuert abschaltbar sein müssen. Wir haben auf dieses Gerät fast vier Wochen warten müssen.


    Es gibt das Erzeugungsmanagement gemäß EEG, das aber wie schon gesagt für BHKWs erst ab 100 kW notwendig wird. Dann gibt es im Energiewirtschaftsgesetz eine Klausel zum Einbau von Messsystemen = Smart Meter, wenn mehr als 7 kW Anlagenleistung vorliegt. Das greift auch nicht, auch wenn über Messsysteme = Messgerät + Kommunikationsmodul auch ein netzbedingte Notstop ausgelöst werden könnte.


    Die VDE-AR-N 4105 (Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz) gilt ab Mitte dieses Jahres auch für BHKWs - die Übergangsfrist war etwas großzügiger gewählt als bei PV-Anlagen. Da steht aber auch nicht drin, dass Mini-BHKWs ferngesteuert abgeschaltet werden können. Den meisten Netzbetreibern ist es nicht nur egal, die sagen sie wollen das nicht weil zuviel Aufwand und kaum Nutzen (noch). Aber vielleicht mussten erst noch ein paar Tests gemacht werden, dass die Anwendungsregel 4105 auch erfüllt wird.


    In der Richtlinie zur Mini-KWK-Förderung steht auch etwas drin zur externen Leistungsvorgabe, aber das betrifft nur Anlagen ab 3 kW.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo BigBen,


    immer noch zufrieden mit dem EcoGen?
    Mich interessiert, wie hoch die jährlichen Wartungskosten sind.
    Hat im letzten Winter der Zusatzwärmeerzeuger genügt?


    Grüße



    Bernd

  • Hallo Bernd,

    siehe dazu:
    ecopower 1.0 "ohne" Pufferspeicher?


    und:


    Die Wartung hatte ich noch nicht gehabt. Die wird sich aber kaum von der Wartung einer Therme unterscheiden: Filter reinigen, Waserdruck prüfen, etc...
    Ich schätze in 2 Stunden ist alles erledigt. Am Stirling selber gibt es nichts zu machen - alles gekapselt und zu.


    Was die Heizleistung des EcoGen betrift, die ist OK: Stirling und Zusatzbrenner bringen zusammen auf ca. 21kW und diese waren in diesem langen und kalten Winter für unser Haus absolut ausreichend. Wenns kalt war, da hat der Zusatzbrenner ausgeholfen und getacktet aber der Stirling rannte tage- und nächtelang.
    Dennoch haben wir Gas im vergleich zu dem alten athmosphärischen Brennen gespart und zwar ca. 15% weniger als im Jahr davor und das trotz der wesentlich längeren Heizperiode. Diese Zahl ist aber nicht als Bewertungskennzahl ansehen, sondern ich sage das so generell. Eigenstromerzeugung ist hier noch nicht berücksichtigt. Kurzum: das neue Ding ist in jedem Fall sparsamer.


    Gruß
    BigBen

    Brötje EcoGen WGS 20.1 als Heizer und Stromerzeuger im Keller

  • Hallo BigBen,


    das klingt gut. Mich stören am ecoPOWER die jährlichen Wartungskosten von 400 €.
    Kannst Du etwas zur Stromerzeugung sagen, insbesondere, wie viel Ihr selbst verbraucht habt?
    Unsere Einliegerwohnung liegt direkt neben dem Heizungskeller, wie ist es mit Geräuschentwicklung?



    Grüße





    Bernd

  • Sorry wenn ich diesen Thread hijacke, aber bei unserer 5kWp Photovoltaik hat uns der Solarteur nat. auf unsere Kosten son Funkrundsteuerempfäger eingebaut. Obwohl ich nach wie vor der Meinung bin (und das auch sagte), dass das nach EEG nicht nötig ist.


    Wer hat in diesem Fall Recht?


    Sticht die TAB des Netzbetreibers das Gesetz evtl.?


    tschau

  • Zitat

    5kWp Photovoltaik hat uns der Solarteur nat. auf unsere Kosten son Funkrundsteuerempfäger eingebaut


    Eine kleine PV-Anlage bis 30 kW muss gemäß EEG §6 entweder eine technische Einrichtung zur Reduktion der Leistung haben oder ist auf 70% der installierten Modulleistung zu begrenzen.


    Zitat


    (2) Anlagenbetreiberinnen und Anlagenbetreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus solarer Strahlungsenergie
    1. mit einer installierten Leistung von mehr als 30 Kilowatt und höchstens 100 Kilowatt müssen die Pflicht nach Absatz 1 Nummer 1 erfüllen,
    2. mit einer installierten Leistung von höchstens 30 Kilowatt müssen
    a) die Pflicht nach Absatz 1 Nummer 1 erfüllen oder
    b) am Verknüpfungspunkt ihrer Anlage mit dem Netz die maximale Wirkleistungseinspeisung auf 70 Prozent der installierten Leistung begrenzen.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo BigBen,


    Zitat

    Ich habe mir zu dem EcoGen ein gebrauchtes Laptop für die Erfassung der Stromproduktion und des Gasverbrauchs auf S0-Technik zusätzlich angeschafft. Damit kann ich wunderbar die Daten visualisieren und anschließend auswerten.
    Ebenso ist ein OCI-700 Gerät ist an diesem Laptop per USB angeschlossen. Mit diesem kann man die vielen Parameter des EcoGen auslesen und bei Bedarf parametrieren. Bin aber noch nicht sehr weit in der Erforschung dieser Möglichkeiten gekommen.


    Dieses Jahr steht ein Austausch meines sanevo WhisperGen an und ich bin am Brötje EcoGen interessiert. Ich habe aber noch ein paar Fragen:


    • Wie hast die Anbindung an ein Notebook umgesetzt?
    • Wie gut hast Du die Parametrisierung mit dem OCI-700 Gerät hinbekommen? Was kostet ein solches Gerät? Kann man damit auch eine Systemüberwachung einrichten?
    • Wie sind die Erfahrungen nach gut 1,5 Jahren Betrieb?
    • Welche Probleme sind aufgetreten? Wie war die Zusammenarbeit mit dem Kundenservice, wenn es Probleme gab?
    • Wie teuer kommt die jährliche Wartung?


    Vielen Dank und Gruß


    TheExpert

  • Hallo TheExpert,


    da ich im Augenblick sehr wenig Zeit habe, teile ich nur kurz mit, dass ich mit dem EcoGen sehr zufrieden bin.
    Bis jetzt habe ich die Anschaffung keinen Augenblick bereut.
    Das Ding brummt vor sich hin, heitzt die Bude und produziert Strom - was will man mehr?


    Ich hoffe den kommenden Sonntag vielleicht etwas mehr dazu schreiben zu können.
    Auch die andere Leute haben mich um den aktuellen Status schon gefragt - bin leider noch nicht dazu gekommen.


    Wie gesagt - vielleich am Sonntag fasse ich die Erfahrung meiner Betriebszeit zusammen. Es sind bereits 1J und 7M.


    Gruß
    BigBen

    Brötje EcoGen WGS 20.1 als Heizer und Stromerzeuger im Keller

  • Hallo BigBen,


    das klingt gut. Mich stören am ecoPOWER die jährlichen Wartungskosten von 400 €.
    Kannst Du etwas zur Stromerzeugung sagen, insbesondere, wie viel Ihr selbst verbraucht habt?
    Unsere Einliegerwohnung liegt direkt neben dem Heizungskeller, wie ist es mit Geräuschentwicklung?


    sind ja in 10 Jahren rund 4.000 euro gleich bei einander .....







    ps. eigentlich eine Frechheit....oder Sauerei