Alternative Stromkäufer können die Wirtschaftlichkeit steigern... oder auch nicht!

  • Nicht nur, dass der Stromnehmertarif vollkommen überteuert ist und man als Stromnehmer nochmal Grundgebühren zahlen soll, obwohl man bereits als Stromgeber (oder umgekehrt) Grundgebühr zahlen soll... und aus dem versprochenen transparenten System mit attraktiven Konditionen mittlerweile nur noch ein lausiger Cent mehr als EEX-Baseload geworden ist... nein, jetzt muss die buzzn GmbH auch noch versuchen Stromgeber zu zwingen Strom zu schlechten Konditionen von denen zu kaufen.


    Lest selbst, hier ein Auszug aus der neusten Rundmail...


    Zitat

    Bestärkt durch diese Praxis haben wir im buzzn Team beschlossen, ab sofort das Stromgeben fest mit dem Stromnehmen zu koppeln. Mit anderen Worten: Es kann nur Stromgeber sein, wer gleichzeitig auch Stromnehmer ist [...] werden wir gegebenenfalls den Teilnehmern, die weiterhin lediglich Strom geben, gemäß unseren AGB kündigen.


    Nach vielen Versprechungen wurde aus der hinter buzzn stehenden Idee in einer Salamitaktik ein ganz normaler kommerzieller Stromhandel mit, für die BHKW-Betreiber, sehr unattraktiven Konditionen um die Rendite der buzzn GmbH auf Kosten der BHKW-Betreiber zu maximieren. :cursing:


    Die von mir betreuten 5 Stromnehmer sind auf mein Anraten mit Wirkung zum 31.12. wegen der exorbitanten Preiserhöhung von buzzn zu einem anderen wesentlich günstigeren Ökostromanbieter (Stadtwerke Flensburg) gewechselt. :thumbup:

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Ich darf auf das vorangehende Post eingehen:


    buzzn zahlt schon immer einen extra Cent bei der Direktvermarktung von KWK-Strom. Daran hat sich bis heute nichts geändert.


    Das ein Stromnehmer eine Grundgebühr beim Lieferanten zahlt ist wohl Marktüblich.


    Der Grundpreis beim Stromeinspeisen rührt durch die zusammengesetzten Kosten für Wechselprozess, Service, das zusätzliche Bilanzkreismanagement und Abrechnung. Um den buzzn-Strompool im Gleichgewicht zu halten vermag es doch einiges an administrativen Aufwand.
    Der Schwellenwert der in den Pool eigespeisten kWh, der in eine wirtschaftlich interessante Position übergeht, wurde schon des Öfteren hier im Forum erörtert.


    Der Behauptung, dass der buzzn Stromtarif vollkommen überteuert ist wiederspreche ich vehement. Der Arbeitspreis des Stroms aus dem buzzn-Pool liegt im Bundesweiten Durchschnitt. Zusätzlich zahlt buzzn den Stromgebern auch noch einen „lausigen “ Cent/kWh mehr, dass sollte man beim beurteilen des Bezugspreises auch anerkennen!


    Da der buzzn-Strompool immer in der Waage gehalten werden muss, funktioniert es leider nicht, wie einst gedacht, den Einspeisern die freie Lieferantenwahl zu überlassen. Zu viele Einspeiser schöpfen den extra Obolus ab und beziehen ihren Reststrom bei Pseudoökostrom Billigheimern. So kann das Gemeinschaftsprojekt „Strompool“ nicht funktionieren. Mal ehrlich, der im Forum verbreitete ökologische Gedanke sollte doch nicht um jeden Preis der persönlichen Gewinnoptimierung weichen?!


    Wenn ich nach Stadtwerke Flensburg suche, erscheint bei mir eine bezahlte Anzeige: „Kunden werben Kunden“. Ein Schelm wer böses dabei denkt…


    Ja, ich bin jetzt seit einem halben Jahr für buzzn tätig. Wohlgemerkt Ehrenamtlich. – So viel zu der Unterstellung „Renditemaximierung“.


    Viele Grüße und einen Guten Rutsch in die richtige Richtung!
    ->Philipp

  • buzzn zahlt schon immer einen extra Cent bei der Direktvermarktung von KWK-Strom. Daran hat sich bis heute nichts geändert.


    Falsch. Erst hieß es, buzzn betreibt den Pool und erhält dafür eine Marge am transparent durchzuführenden Stromhandel im Pool. Dann wurde der flexible Poolpreis für den Bezug zum Festpreis. Dann wurde der Einspeisepreis zum Festpreis (zum damaligen Zeitpunkt mehr als 1 Cent über EEX). Dann war der buzzn GmbH die Marge beim Stromhandel nicht genug und eine Grundgebühr für die Einspeiser wurde verlangt. Dann wurde der Einspeisepreis auf einen Cent über EEX abgesenkt, womit buzzn für die meisten BHKW-Betreiber endgültig zum Draufzahlungsmodell wurde. Jetzt heißt es nicht nur schlechte Konditionen für Einspeiser, sondern auch noch Abnahmepflicht von Strom zu überteuerten Preisen.


    Der Grundpreis beim Stromeinspeisen rührt durch die zusammengesetzten Kosten für Wechselprozess, Service, das zusätzliche Bilanzkreismanagement und Abrechnung.


    Zweimal Grundgebühr für eine Kundenbeziehung und Abrechnung? Ist klar :D


    Der Behauptung, dass der buzzn Stromtarif vollkommen überteuert ist wiederspreche ich vehement. Der Arbeitspreis des Stroms aus dem buzzn-Pool liegt im Bundesweiten Durchschnitt.

    Irgendwelche Durchschnitte zählen im Einzelfall nicht. Hier vor Ort wäre buzzn bei meinem Strombezug 344 Euro im Jahr teurer. Bei der Einspeisung würde man mit dem Projekt bei buzzn aufgrund der teuren Grundgebühr etwa 20 Euro weniger für die Einspeisung einnehmen. Insgesamt kommt buzzn damit 374 Euro teurer als das Stadtwerk. Großes Kino für den BHKW-Betreiber, sehr zu empfehlen!


    Zusätzlich zahlt buzzn den Stromgebern auch noch einen „lausigen “ Cent/kWh mehr, dass sollte man beim beurteilen des Bezugspreises auch anerkennen!

    Der lausige Cent wird nur leider bei den meisten BHKW-Betreibern von der buzzn Grundgebühr wieder aufgezehrt und kommt nicht beim BHKW-Betreiber an. Im Gegenteil, der zahlte bisher schon drauf, wenn er nicht mindestens etwa 10.000 kWh im Jahr einspeiste. Rechnet man noch den jetzt fälligen Aufpreis für den Bezug hinzu, wird sich buzzn für (fast) keinen BHKW-Betreiber mehr rechnen.


    Mal ehrlich, der im Forum verbreitete ökologische Gedanke sollte doch nicht um jeden Preis der persönlichen Gewinnoptimierung weichen?!


    Und was ist an buzzn ökologisch? Unser umweltfreundlicher BHKW-Strom landet so oder so zwei Häuser weiter in der Steckdose! Ob die Rechnung auf buzzn Briefpapier oder denen eines anderen Stromhändlers steht ist irrelevant. Nur die Atomstromfraktion muss man nicht unbedingt noch unterstützen. Lokale Stadtwerke (wenn nicht von Konzernen übernommen), LichtBlick oder co sind für mich erste Wahl!


    Wenn ich nach Stadtwerke Flensburg suche, erscheint bei mir eine bezahlte Anzeige: „Kunden werben Kunden“. Ein Schelm wer böses dabei denkt…


    Und das ist auch gut so, kann ich nur empfehlen! Service und Übernahme des Wechselprozesses kosten Zeit und Porto (oder mit Deinen Worten "Kosten für Wechselprozess, Service..."). Gut, dass da etwas Geld für einen gemeinsamen Grillabend mit den Nachbarn ausgezahlt wird und der ehemalige buzzn Kunde neben einem schönen Abend zukünftig auch noch Geld spart :)


    Ja, ich bin jetzt seit einem halben Jahr für buzzn tätig. Wohlgemerkt Ehrenamtlich. – So viel zu der Unterstellung „Renditemaximierung“.


    Deine unbezahlte Tätigkeit für die buzzn GmbH wird der Rendite dort zuträglich sein. :thumbup::!:


    Viele Grüße und einen Guten Rutsch in die richtige Richtung!


    Das wäre dann mit einem echten BHKW-Betreiber Strompool, ohne leere Versprechungen und immer schlechter werdenden Konditionen :thumbup:


    Was bei buzzn jetzt nach ein paar Jahren übrig bleibt ist eine Luftnummer - gutes Marketing mit vielen leeren Versprechungen ohne reellen Nutzen für die BHKW-Betreiber oder mehr Einsatz von KWK. Ich bin im Ergebnis enttäuscht was aus buzzn mittlerweile geworden ist und kann nur noch davon abraten dort hin zu wechseln!

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Nun ja,
    das Projekt buzzn hatte sich für mich ja recht frühzeitig erledigt...

    Zitat


    ie von mir betreuten 5 Stromnehmer sind auf mein Anraten mit Wirkung zum 31.12. wegen der exorbitanten Preiserhöhung von buzzn zu einem anderen wesentlich günstigeren Ökostromanbieter (Stadtwerke Flensburg) gewechselt.


    Nun ja,
    ich bin seit 8(?) Jahren bei den SW Flensburg und recht zufrieden,
    allerdings würd ich den Ökostrom wahrlich nicht überbewerten.


    Ich bin damals zu denen hin, weil
    1. recht preiswert
    2. sehr hoher Anteil KWK
    3. kaum Atomstrom (damals warens glaub ich um die 3%
    4. als Stadtwerk etwas symphatischer als manch Dicke (auch wenn über Querbeteiligungen die auch nciht ganz ausgenommen sind)


    Irgendwann,
    folgten die dem Trend und boten auch Ökostrom an
    ...und was ist passiert?
    Beim "normale" Strom von denen stieg plötzlich der Anteil Atomstrom immer weiter an.
    Jede Wette, dass im Konzernmix sich so gut wie nichts veändert hat
    aber durch die Aufteilung in die verschiedenen Sparten man es halt etwas versilbern kann.


    Ist ein generelles Problem,
    so dass ich kaum noch Fan von Ökoanbietern bin (einige wenige wie EWS mal ausgenommen)
    Es findet halt meist nur ein greenwashing statt, als echter Zugewinn an ökologishcerer Erzeugungskapazität