Brennwertnutzung bei BHKWs - Verständnisfrage

  • Also wäre diese "2. Stufe" kein reiner Kondensationswärmetauscher, sondern ein Abgaswärmetauscher der so konstruiert ist, dass er, sofern es die Rücklauftemperatur zulässt, neben der Wärme aus dem Abgas, auch Wärme aus der Kondensation des Wasserdampfs ziehen kann?


    Der konstruktive Unterschied ist eigentlich "nur" das der Kondenser mit dem anfallenden Wasser zurecht kommen muss. Ansonsten unterscheiden sich Abgastauscher und Kondenser nicht und es sind (außer der Wassertemperatur) keine Tricks notwendig das Abgas zum kondensieren zu bewegen.


    Mit einem ausreichend großen Abgastauscher (der mit Kondensat zurecht kommt) könnte man die Geräte problemlos serienmäßig auf Brennwert trimmen.
    Macht man aber nicht weil man den Kunden die Möglichkeit offen lassen möchte das BHKW ev. auf einen Schornstein zu klemmen der nicht für Brennwert ausgelgt ist (deswegen die 120°C Abgas).



    mfg JAU

  • Theoretisch bis zu 0,16l/kWh. In der Praxis eher die Hälfte.

    Warum soll in der Praxis nur die Hälfte entstehehn ?
    Worauf bezieht sich die Angabe /kWh. ? Brennwert, Heizwert, el. Arbeit, thermisch ?

    Lesen gefährdet die Dummheit! Denken gefährdet Vorurteile!
    Der geistige Horizont mancher Menschen hat einen Radius von NULL. Das nennen sie dann Standpunkt.

  • Zitat
    Theoretisch fällt je verbranntem Kubikmeter Erdgas ca. 1,6 l Wasser (Kondensat) an. Als Praxiswert sollten jedoch 0,8 l Kondensat je Kubikmeter Erdgas als sehr guter Wert angenommen werden.

    Bedeutet wohl 1,6 l wären drin, aber nur 0,8 kondensieren bei den erreichbaren unteren Temperaturen ??

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  • Hallo Leute,
    das größte Problem ist immer die Rücklauftemperatur. Um diesen möglichst niedrig zu halten und der Energie die Möglichkeit zu geben in den zu beheizenden Raum zu gelangen verwende ich für zwei Heizkörper die nahe dem Kessel liegen einen Rücklauftemperaturbegrenzer. Ich fand einen von der Firma Heimeier RTL. Dieser ist zwar für Fußbodenheizungen gebaut worden, aber arbeitet vorzüglich. Vorher hatte ich einen erhöhten Rücklauf. Ich kann diesen zwischen 0 und 50°C einstellen. Ich kann auch den Wert begrenzen oder sogar auf einen festen Wert einstellen. Er ersetzt das Rücklaufventil an dem Heizkörper. Der hydraulische Abgleich arbeitet so dynamisch. Um sparsame Pumpen einsetzen zu können kommt ein Pufferspeicher von 800 Liter noch dazu. Es ist ein Gasdachs und ein Brennwertkessel von 50 KW verbaut. Da der Kessel für ca. 220 m² überdimensioniert ist, gibt es in der Übergangszeit flatternde Ventilgeräusche. Da der Dachs und der Kessel dann direkt mit den Pufferspeicher verbunden sind, und der Heizkreis sich über den Pufferspeicher bedient, können selbst regelnde Pumpen verbaut werden. Nun gibt es noch ein Problemfall. Das ist der Warmwasserspeicher. Da der Rücklauf immerhin noch 55°C beträgt ist es kontraproduktiv ihn in den Rücklauf zu geben. Ich denke den Rücklauf ca. in die Mitte des Pufferspeichers zu geben. Der Kessel soll den Warmwasserbedarf im Sommer decken. Im Winter die Spitzen abdecken und beim Ausfall des Dachses einspringen. So die Theorie. Mein Dachs ist gebraucht und mit ca. 62000 Betriebsstunden nicht ganz taufrisch. Der gesamte Kabelbaum musste ersetzt werden. Ich muss noch den Kabelsatz des Zündmoduls auf Silikonleitung umbauen. Die beiden Stecker sind noch in Ordnung. Die Kontakte sind Standard. Eine Lösung für das Abgas muss noch gefunden werden. Ich habe den alten Kondensor von 98/99 in meinem Besitz. Dieser hat zwar keine Unbedenklichkeitsbescheinigung, aber mein Schornsteinfeger hat keine Schwierigkeiten diesen mir zu genehmigen, wenn ich seine Auflagen erfülle. Also erst immer diesen wichtigen Mann fragen, dann Klappt es auch mit der Genehmigung.
    Gruß
    Burkhard

  • Wenn du den Volumenstrom an den beiden HK senkst, geht die Rücklauftemp. auch runter. Dafür nimmt man voreinstellbare Thermostatventile.
    Ich vermute deine dynamische Regelung regelt die Rücklauftemp. ebenfalls über den Volumenstrom. 2 Ventile wären wahrscheinlich preiswerter gewesen.
    Oder ich versteh dein Konzept nicht ganz... :(


    Und warum setzt du den Dachs nicht im Sommer zur Warmwasserbereitung ein???


    tschau

  • Hallo,
    bei einem Mietshaus gibt es immer Probleme mit dem Hydraulischen Abgleich. Man kommt nicht in die Wohnungen um diesen optimal durchzuführen. Die Heizungen werden auch unterschiedlich genutzt. Die beiden Ventile habe ich versuchsweise montiert um im Erfolgsfall bestücke ich im ganzen Haus diese Ventile. Nach einem Urlaub, Lüftung oder einer Nachtabsenkung ist der Raum ausgekühlt. Das Vorläuferstaat wird voll geöffnet. Das heiße Wasser fließt nun unkontrolliert durch den Heizkörper. Die Wärme kann nicht schnell genug abgegeben werden. Der erste Heizkörper bekommt die gesamte Wärme und die anderen bekommen nichts ab. Wenn ich aber die Rücklauftemperatur an allen Heizkörper begrenze, wird der Rücklauf so lange gedrosselt oder gestoppt, bis die Rücklauftemperatur den gewünschten Wert erhält. Der gesamte Wirkungsgrad des Heizkörpers sinkt dabei um 7 %. Der Gesamtwirkungsgrad steigt aber, da der Brennwert genutzt werden kann. Alle anderen Heizkörper werden schneller mit Wärme bedient. Die Anschaffungskosten sind etwas höher. Das kann ich aber auf die Nettokaltmiete aufschlagen. Die Heizkosten sinken aber und bei den steigenden Energiekosten macht sich das bezahlt. Ich als Vermieter und die Mieter haben alle davon was.
    Gruß
    Burkhard :thumbup:

  • Was heißt denn "im Erfolgsfall bestücke ich das ganze Haus"???
    Dann musste doch auch überall rein. Da kannste auch gleich voreinstellbare Thermostatventile nehmen, wobei du am besten vorher nat. den Abglich berechnet hast und die Einstellung der Ventile kennst.
    Wenn das passt wirds auch überall gleichmäßig warm.


    Kannst du dein Konzept bitte mal aufmalen?
    Ich stell mir n Mietshaus vor mit ??? WE und du hast an nur 2 HK diese Regelung verbaut???


    tschau

  • Hallo,
    nun noch etwas, weshalb ich meinen Dachs noch nicht online gebracht habe. Ich speise mit einer 6,25 KW Anlage ins Netz ein. Der Erlös lässt sich sehen. Da im Winter aber die Sonne ziemlich rar ist, wollte ich die Lücke mit einem BHKW ausgleichen. Da diese verhältnismäßig teuer sind, habe ich mich für den Dachs entschieden. Da die Förderung bei diesem ausgelaufen ist, und ich nur den Strom für den Betrieb der Heizung und das Hauslicht verbrauche, ist die Anlage unwirtschaftlich. Bei 4,6 Cent kommen nicht einmal die Gaskosten zusammen. Da ich aber in Berlin wohne, und keinen Grundbedarf von 5 KW habe, kommt eine Durchleitung der Energie auch nicht in frage. Leider fand ich im Netz keinen Hinweis wie hoch der Preis der Leipziger Strombörse ist. Es war also eine Fehlinvestition. Der gebraucht Dachs hat noch einige Fehler, die ich erst einmal beseitigen muss. Dann benötige ich noch einen Schornstein. An dem vorhandenen 125er Edelstahlrohr ist der 50 KW Heizkessel angeschlossen. Es gibt nur diesen einen Zug. Ich besitze einen sehr seltenen Kondensor, der nur ein halbes Jahr verbaut wurde. Er stammt aus dem Jahr 1999 und hat eine einstellige Seriennummer. Er ist in kompakter Bauweise gebaut worden. Mein Schornsteinfeger würde ihn trotzdem zulassen. Ich dachte an einem Außenkamin. Die Unbedenklichkeitsbescheinigung von der MSR1 ist abgelaufen. Die Materialien sind nicht ganz billig. Ich bin in der Lage, alle Wartungen, Fehlersuche und Reparaturen selbst durchzuführen. Ich gehöre im Betrieb zu den Experten. Davon gibt es nur wenige und ich habe eine Lohngruppe höher. Selbst die Meister holen sich bei mir Rat.
    Gruß
    Burkhard ;-_

  • Hallo, bei Erdgasverbrennung liegt die theoretisch vorhandene Differenz zwischen Brennwert und Heizwert bei 11 Prozent und die minimale Kondensationstemperatur des Abgases bei 57 Grad Celsius!
    Bei Heizöl liegt der theotetische Brennwertgewinn nur bei 6 Prozent, die minimale Kondensationstemperatur jedoch bei 57 grad!
    Seriöse BHKW-Hersteller wie Senertec weisen beide Leistungswerte aus(beim Dachs 10,7 und 12,3 kWth)
    Es versteht sich von selbst, daß nur eine möglichst niedrige Rücklauftemperatur des Heizungswassers eine anteilig hohe Brennwertnutzung ermöglicht, wobei im Idealfall bei der Verbrennung von 1 m³ = 10 kWh Erdgas(Heizwert-bezogen) etwa 1,6 kWh Kondensat anfallen würde- bei Heizölverbrennung fallen im Ideaslfall nur etwa 1Liter Kondensat/Liter Heizöl an!
    Somit kann über die Kondensat-Mengenerfassung der reale Brennwert-Nutzungsanteil auf einfache Weise emittelt und das mögliche Verbesserungspotenzial anbeschätzt werden.
    MfG heizerhermann1

  • .... bei Erdgasverbrennung liegt ..........die minimale Kondensationstemperatur des Abgases bei 57 Grad Celsius!
    Bei Heizöl liegt ....... die minimale Kondensationstemperatur jedoch bei 57 grad!
    ......... wobei im Idealfall bei der Verbrennung von 1 m³ = 10 kWh Erdgas .... etwa 1,6 kWh Kondensat anfallen würde- bei Heizölverbrennung fallen im Ideaslfall nur etwa 1Liter Kondensat/Liter Heizöl an!


    Irgendwie sind die Einheiten und Werte nicht ganz nachvollziehbar. z.B. 1,6 kWh Kondensat _()_

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
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