Asbest, wie gesundheitsschädlich?

  • [Admin] hab das mal auf Wunsch von Jau hierher verschoben ;) Hier könnt ihr in aller Ruhe über diese Thema diskutieren und der Selbstbau Thread bleibt "sauber" :P Tom


    Asbest ist gefährlich! Aber viele Leute bekommen es schon mit der Angst nur bei dem Wort Asbest. Solange die Fasern gebunden sind, also Plattenwerkstoffe mit Asbest, ist alles ok, da kann nicht viel passieren --wehe, wenn die Fasern freigesetzt werden und du atmest sie ein. Einmal im Körper und sie bleiben da für immer. Es muss nichts passieren, aber es kann. Wenn man weiß, dass man Asbestfasern eingeatmet hat, ist das Leben nicht sofort zu ende. Man sollte aber doch jährlich einen Facharzt aufsuchen, der die durchcheckt ob alles ok ist.


    Und diese Ethernitplatten habe ich auch ums Haus und sind echt Wetterbeständig :) War mal eine gute Erfindung, nur man hätt eben andere Fasern von Anfang an verwenden sollen.



    Und ich werde mich auch mal an das BHKW-Basteln setzten, wenn ich denn mal Zeit hätt....

    Hallo, RWE,EON, Vattenfall und EnBW
    ich habe jetzt meinen eigenen Meiler im Keller(MUHAHAHAHAHAAH)

  • Abend,


    hatte die letzen Tage ziemlich viel um die Ohren, wollte eigentlich gleich nachm trennen was zu dem Thema schreiben...


    Asbest sind schon tolle Werkstoffe, hitzebeständig, säurebeständig, rottet nicht, schimmelt nicht und isoliert gut. Wenn diese Minerale nur nicht so feinfasrig wären und diese fiese Struktur hätten. :S
    Denn genau das ist das Problem: Einmal eingeatmet dringen sie in den letzen Winkel vor, können nicht abgehustet werden und werden vom Körper (im Gegensatz zu Mineralwolle) auch nicht zersetzt. Die karzinogene Wirkung setzt dem ganzen nur die Krone auf. :pinch:



    Grundsätzlich gilt für asbesthaltige Werkstoffe ein bearbeitungsverbot. D.h. es darf nicht mehr weiter verwendet werden und muss entsorgt werden.
    Wobei die Entsorgung (dadurch das es auch natürlich vorkommt) relativ einfach: Auf die Deponie und Dreck drauf, schon können die Fasern nimmer umherfliegen. :whistling:
    Ist auch nichtmal so teuer wie immer behauptet wird. Klar, kein Vergleich mit Bauschutt - aber bei uns kost die Tonne Asbest "nur" 120€ und ist damit günstiger als Hausmüll (136€) obwohl beides auf den gleichen Haufen kommt.
    Für den Abbau im Außenbereich muss auch kein Fachbetrieb beauftragt werden. Das darf man durchaus selbst machen solange man sich an die Sicherheitsregeln hält und ein gewisses Volumen (glaub 5qm) nicht überschreitet:

    • Schutzmaske FFP3
    • Handschuhe
    • Mögliche lose Fasern vorher mit Wasser binden (Obacht! Kein harten Strahl verwenden!)
    • Nicht brechen oder zersägen
    • Sofort in Folie verpacken, vorzugsweise in gekennezeichneten BigPacks (da sind schlaufen dran und lassen sich so leicht abladen. Preis: 15€). Fassadenplatten kann man schon aufm Gerüst in Müllbeutel packen.
    • Fenster und Türen in der Nähe geschlossen halten
    • Arbeitskleidung wird mit entsorgt, die Fasern lassen sich nämlich nicht auswaschen. Ein Einweganzug ist da natürlich die kostengünstigste Lösung.


    Hält man sich nicht an die Regeln gibts saftige Strafen und man wird verpflichtet einen Fachbetrieb machen zu lassen.
    Ein Beispiel das mir mal zu Ohren kam: Ne Scheune hat gebrannt, das Löschwasser lief den Hang runter, daher mussten die offiziellen beim Nachbar rumstöbern und haben den Holzstappel entdeckt - incl. Asbestzementplatten - das wurde teuer! :keeporder:



    Eine Verpflichtung zum Abbau von asbesthaltigen Materialien gibt es bislang nicht.
    Die Regelung halte ich persönlich für ziemlich fragwürdig , wer schonmal eine alte Wellzementplatte abgebaut hat weiß vermutlich was ich meine. Das Asbest geht zwar nicht kaputt, aber die Bindung ist nach einigen Jahrzehnten nimmer so toll. 8|


    Dumm auch das man Asbest nur schwer von anderen, ähnlichen Werkstoffen (wie Mineralwolle) unterscheiden lässt. Auch die Firma Eternit gibt es heute noch und sie vertreiben noch immer Faserzementplatten - wenn auch kein Asbest mehr drin ist.
    Vorsicht ist eben auch geboten bei Werkstoffen die nur sekundär als asbesthaltig bekannt sind. Wie z.B. Dichtungen, Isolierungen und vereinzelt auch Bodenbeläge



    mfg JAU


    P.S. Mein Wissen kann lückenhaft sein und bezieht sich auf die derzeit geltenden Regeln in BaWü.

  • Hallo Jau,
    Danke für deinen informativen Bericht!
    Was die Entsorgung angeht, kann man ja teilweise den Eindruck bekommen, es handele sich um radioaktiven Abfall!
    Jedenfalls wird in der Regel mit der Entsorgung ein schweine Geld gemacht! |__|:-)


    AxelF

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    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • Mahlzeit,


    mein Häuschen ist nicht sehr groß, aber für andere Entsorger vielleicht noch interessant:
    Ich hatte einen Anbau mit ca. 20m² Eternitdach, Gewicht waren glaub 170kg incl. der Einwegpalette die ich zum Entladen drunter liegen hatte.
    Dann noch ca. 80m² Fassadenplatten, das waren auch knappe 800kg Material. Ein kleiner BigPack hat gerade gereicht.
    Entladen mitm Stapler kost bei uns immer noch nen 5er extra.


    Bei den Kosten rentiert es sich eigentlich schon garnicht über Schindluder nachzudenken. |__|:-)



    mfg JAU

  • Hallo Jau,


    ich denke da eher an Sanierungen im Innenbereich, wenn da Putze oder baulicher Brandschutz Asbest enthalten „könnte“. Auch bei älteren Kaminen aus Fertigteilen oder Lüftungsschächten aus alten Eternitrohren werden Spezialfirmen verlangt. Da wird’s bei der Entsorgung richtig teuer!
    Klar! Fassadenbekleidungen und Dacheindeckungen sind „relativ“ problemlos.


    AxelF

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  • Aber was richtig doof ist, dass früher Asbestschnüre zum Abdichten von Schornsteinklappen usw... verwendet wurden.

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