Wärmepumpe mit BHKW antreiben?

  • Hallo Maro,herzlichen Dank für Deinen Beitrag;
    vor Verwirklichung meines Vorschlags will ich mir noch mehr Klarheit über die optimale hyraulische Verkoppelung beider Wärmelieferanten verschaffen. Klar ist, daß ein entsprechend großer Pufferspeicher vorhanden sein muß, der die Wärmeabnahme über die Mindestlaufzeit beider Geräte(BHKW +Wärmepumpe) sicher stellen muß. Wenn man davon ausgeht, daß maximal 10,5kW Dachswärme bei ca.80°C anfallen, so müssen hierfür dchon bei einer Stunde Laufzeit und einer Tenmperaturnutzdifferenz (Tspmax-Tvorl.) von bspw. 20 K:
    m= Q(c x dT) = 10 kWh/1,16 kWh/kg K x20 K) = 430 Liter erforderlich. Der erforderliche WP-Speicheranteil einer 12 kW-WP wird vermutlich in ähnlicher Größe ausfallen.
    Da jedoch die Schalthysterese meist nur zwischen 5-10 Kelvin liegt, muß ich mindestens von der doppelten erforderlichen Pufferspeichergröße ausgehen, also von ca. 2000 Liter für beide zusammen.
    Wegen der WP-JAZ mache ich mir keine Sorgen, da ich die ca.450m² Fußbodenheizung bei 30-35 grad Vorlauftemperatur beheizen kann.
    Auch bei einer Effektiv-JAZ von ca 2 läge der Wärmebereitstellungspreis der WP-Wärme(Brennstoffbezogen, ohne Abschreibung) derzeit immer noch bei ca 3-3,5 ct/kWh!
    Die Hochtemperaturwärme des BHKWS soll nur die bodeneingelassenen Konvektoren versorgen und das Brauchwasser bereit stellen.
    Deshalb würde ich einen sogen. Hygienespeicher vorsehen, der im unteren Bereich b´von der WP und im oberen Bereich vom BHKW augeheizt wird und die BW-Erwärmung über eine Durchlaufwendel legionellenarm sicherstellt.Selbstverständlich ist dabei die Sicherstellung des Vorrang des FBH-Kreislaufs vor der Puffereinspeisung. So könnte das Ganze doch funktionieren,oder?
    Übrigens: eine Vom Diesel-Motor diekt angetriebene Wärmpumpe gab's schon mal in den 80er Jahren von Klöckner zusammen mit VW, der "Thermodiesel" mit 26 kW Heizleistung!Dei VW-Leute hatten offensichtlich wenig Ahnung von einem wirtschaftlichen BHKW-Betrieb als auch vom Wärmepumpenbetrieb- nahezu derselbe Fehler hat sich wiederholt beim "Zuhausekraftwerk" mit Lichtblick- ein BHKW ist und bleibt ein Grundlast-Wärmeerzeuger! Da lob ich mir den Verstand bei Senertec- die haben daraus gelernt und rechtzeitig umgeschwenkt!
    MfG heizerhermann :)

  • Hallo Heizerhermann,


    Deine Annahme von 10,5kW-therm. beim Dachs deutet darauf hin, dass Du keinen Kondenser benutzt. Das würde ich überdenken. Gebrauchte Kondenser bekommst Du bereits für wenig Geld - die Amortisationszeit ist akzeptabel und bringt Dir 1,5kW-therm zusätzlich, also 5ct/Bh. Bei einem Kauf eines neuen Kondensers bei Senertec amortisiert sich das Ding natürlich nie (bzw.erst nach ca 40.000 Bh). Die anderen Annahmen sind soweit plausibel ausser die Schalthsterese. Die sollte möglichst groß sein, damit der Dachs und die WP möglichst selten starten und dafür länger laufen. Sowohl beim Dachs als auch bei einer WP beeinflussen die Anzahl der Starts und häufiges Takten ganz entscheidend die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer der Geräte mit. Das bedingt dann natürlich einen größeren Pufferspeicher. Mit meinen 3000L habe ich eine Mindestlaufzeit definiert von 3h mit Wärmeabgabe an die Heizung. Solange die 3h nicht erreicht werden können, wird weiter aus dem Puffer die Heizung betrieben. So kommen auch mal Schalthysteresen von mehr als 20 K zusammen. Das setzt aber voraus, dass man den Wärmebedarf im Haus jederzeit berechnen kann.
    Hydraulisch habe ich über elektrische 3 Wege-Ventile die Möglichkeit, WP + Dachs zusammen direkt an die Heizung zu gehen, oder separat in den Puffer an unterschiedlichen Wärmepunkten und die Heizung wird dann vom Puffer bedient. Die Regelung steuert die Ventile.
    Da ca 50% Deines Heizwassers vom Dachs mit ca 80°C kommt und der überwiegende Teil im FBH Temperaturniveau benötigt wird, wirst Du wahrscheinlich einen Mischer brauchen.
    Die Brauchwasser-Versorgung habe ich übner einen geregelten Frischwasser-Wärmetauscher gemacht. Da hast Du dann überhaupt keine Legionellen Probleme und auch keine Platzverschwendung für bevorratetes Brauchwasser. Weil meine Pufferhysterese aber relativ groß ist, brauchte ich einen sehr großen Wärmetauscher, um den unteren Temperaturbereich mit abdecken zu können.
    Gruss Maro

  • Hallo Maro. nochmal kurz:
    Ein komplettes Heizsystem ist vorhanden, wobei für FBH und HK -Kreis jeweis Dreiwege-Mischer eingebaut sind.
    Ich will nur mit minimalem Änderungsaufwand den Strom des BHKWs sinnvoll selbst nutzen, da sich die Einspeisung ohne KWK-Zuschlag nicht mehr lohnt und deshalb kommt nur eine WP infrage.
    Eine Doktorarbeit will ich nicht daraus machen, sondern das Projekt verwirklichen auf Basis meiner Kalkulation und überschaubaren Kosten, die allenfalls die Chinesen-WP und den Pufferspeicher mit zwei Umschaltventilen sowie Edelstahl-Wellrohrverbindungen beinhalten.
    Auf einen Kondenser verzichte ich- da leite ich lieber das Abgas dem Verdampfer der WP zu- der kondensiert es zu 100 Prozent!
    Bei 1000€/kW für eine deutsche WP plus 70€+MwSt Stundenlohn für den Heizi kann ich das Projekt vergessen!
    Meine Rechnung scheint zu stimmen, da ihr keine gegenteilige Meinung widersprach.
    Für weitere Erfahrungsberichte bin ich dankbar!
    MfG heizerhermann

  • Hallo Hermann,


    ok, hab verstanden. Trotzdem empfehle ich kein kurzes Takten von Dachs mit WP. Der Wartungsaufwand geht sonst aus meiner Erfahrung nach oben. Meine China-WP ist übrigens von Hiseer GHP20 mit Siemens Steuerung und Hitachi Scroll-Kompressor und kostete vor 4 Jahren gerade mal 4000€. Der Einbau ist denkbar einfach und man braucht dafür eigentlich keinen Heizi.


    Gruss Maro

  • Hallo Marco
    nochmals herzlichen Dank für Deine wertvollen Informationen- ich sehe halt hier eine Chance, bei vertretbarem Aufwand ein noch funktionierendes BHKW auch ohnen KWK-Vergütung sinnvoll und wirtschaftlich weiter zu nutzen.
    Einen schgönen Abend noch!
    Gruß heizerhermann

  • Moin,


    habe auch eine Luft-Wasserwärmepumpe von Rehau in Verbindung mit dem Dachs laufen damit der Überschussstrom in Wärme umgewandelt wird. Habe eine 7kW WP, da gehen so 3kW Strom für drauf wenn die läuft. Der Rest geht ins Haus, was dann noch Überschüssig ist, wird über einen Nullbezugsregler im Heistab (6kW) des Puffers verbrannt, Zähler bleibt damit auf 0 stehen.
    Momentan habe ich eine JAZ von 2,5. Die WP läuft fast nur im Winter, im Sommer vielleicht 3x wenn die Solarthermie wegen schlechten Wetters mal nicht genügend Warmwasser zur Verfügung stellen kann. Das Haus ist alles andere als Ideal für eine WP, keine Flächenheizung, nur Radiatoren. Auch die Puffereinbindung ist suboptimal, ging aber nachträglich nicht anders.
    Trotzdem ist das effektiver als alles im Heizstab zu verbrennen, der hat halt nur Faktor 1. Somit bin ich mit 2,5 ganz zufrieden. Die Betriebsstunden pendeln sich jetzt bei ca. 1000h für den Dachs pro Jahr ein. Anfangs, 2001, hatte ich 2700h/a. Die WP selbst war fast ein Nullsummenspiel mit Förderung der BAFA.


    Wenn jemand die Auswertung der Stromflüsse usw. dazu interessiert, hier kann man sich das live ansehen : http://www.online-bhkw.de.
    Auf die Werte klicken, dann erscheint ein Graph oder eine Balkengrafik. Unter Reports auf "Energiefluss" klicken, dann gibt es eine Übersicht wo die Energie erzeugt und verbraucht wird. Diese Ansicht wird jede Nacht mit neuen aktuellen Werten gefüttert.



    Grüße
    Tom


  • Hallo Tom,
    herzlichen Dank für Ihren Beitrag! Welchen "Nullbezugsregler" verwenden Sie?
    MfG heizerhermann