Holz Pelletheizung wie ist Eure Meinung dazu?

  • Und aus Kanada, aus rumänischen Urwäldern...
    Im NDR kam vor einiger Zeit die Dokumentation "Die Holzlüge"


    Wollen wir wirklich wirksam handeln, dann bleibt uns nur
    - sorgfältige energetische Sanierung des Gebäudebestandes bzw. intelligenter Neubau
    - Nutzung lokaler Sonnenenergie
    - nur ein Minimum an Biomasse (z.B. Holz) oder saisonal gespeicherter Energie (z.B. P2G) einsetzen
    - auf fossile Energieträger bei neuen Anlagen verzichten


    Das bedeutet allerdings auch, BHKWs mit kurzen Laufzeiten wärmeorientiert zu betreiben.

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Moin

    Das bedeutet allerdings auch, BHKWs mit kurzen Laufzeiten wärmeorientiert zu betreiben.

    Jedes aktuelle BHKW ( nach KWKG ) läuft wärmegeführt bzw. wärmegedeckelt. Das ist eine der Haupteigenschaften unserer BHKW´s.


    mfg

  • Stimmt natürlich, alikante, aber die Maßstäbe lohnt sich/lohnt sich nicht werden sich dramatisch verschieben...


    Wir erleben gerade einen Anfrageboom von Hausbesitzern, dies liegt an dem nicht mehr aufzuhaltenden Theme E-Mobilität.
    Wenn ich jetzt 5.000 kWh Strom in meinem Häuschen habe, und dann ein E-Auto, habe ich locker 15.000, eher mehr...


    Und die Idee, mein Auto beim Heizen zu betanken, ist sehr sexy... Die Kür ist es dann, dies noch mit einer PV und einem Speicher zu verbinden, siehe User Kaju hier aus dem Forum...

  • Finde ich erstmal nicht schlimm, nur an den 10.000kWh Strom zusätzlich hängen auch noch 30.000-35.000kWh Wärme dran ( bei Motor BHKW ) die ganzjährig verbraucht werden wollen.
    Das halte ich für ein modernes EFH für unmöglich oder wird hier bewusst "luftig" gebaut um das BHKW unter zu bringen. Dann gehören dem Planer links und rechts ...... :tommy:


    mfg |__|:-)

  • Nee, da hast Du Recht, gemeint sind hier Bestandsbauten.
    Im Neubau erfüllt man ggf. die ENEV mit nem kleinen BHKW, ist aber wirtschaftlich grenzwertig...


    Jedenfalls ist die Amortisationsakzeptanz durch die Diskussion E-Mobilität sehr stark gestiegen und es öffnen sich ganz neue Türen

  • Jedenfalls ist die Amortisationsakzeptanz durch die Diskussion E-Mobilität sehr stark gestiegen und es öffnen sich ganz neue Türen

    ok, das ist schön. Ich hoffe nur das daraus kein sich selbst anfeuernder hype wird, sowas dauert meist nicht lang und hinterlässt in der Regel nur lange Gesichter.


    Auch wenn es aktuell hipp sein mag die brummende Kiste im Keller als Aussenborder für die eigene Tesla Flotte zu nutzen sollten wir allesamt die Ziele der dezentralen KWK nicht aus den Augen verlieren !

  • Wieder Zustimmung, sehr wichtiger Punkt....


    Ein Erlebnis werde ich nie vergessen:
    Wir haben in einem Galvanikbetrieb ein BHKW angeboten und man muss nicht drüber nachdenken, ob sich die Kiste (50 kW elektrisch) gelohnt hätte... Amortisation war so etwa 1 Jahr...


    Wurde leider nix draus, warum?
    Der Nachbar des GF hatte in seinem 150m²-Haus ein BHKW mit einer grünen Verkleidung, welches sich genau null gerechnet hat....
    "Kauf Dir ja kein BHKW, ist ne Katastrophe..."


    Entscheidend sind hier, -wenn man nicht wieder verbrannte Erde erzeugen will-, zwei Dinge:
    a) Störungsfrei funktionierende Maschinen (siehe BHKW-Friedhöfe/Wunderkisten etc.)
    b) Ehrliche Beratung und Berechnung, die eine Entscheidungsgrundlage liefert, ob der Kunde kauft oder nicht. Weiche Faktoren wie Unabhängigkeit etc. aufzeigen und deren Wichtigkeit beim Kunden abfragen


    BHKW als Verkaufsprodukt waren und sich für Versicherungsvertreter und Staubsaugerverkäufer ungeeignet. Wenn ich in Wirtschaftlichkeitsberechnungen oder Konzepten unserer Mitbewerber die zwei Zauberworte "bis zu" oder noch besser "bis zu mehr als" lese, bin ich sofort mit dem Konzept durch

  • Wenn ich jetzt 5.000 kWh Strom in meinem Häuschen habe, und dann ein E-Auto, habe ich locker 15.000, eher mehr...

    Ich glaube, dass jedenfalls für Privatleute (=Häuschen-Besitzer) die Kompatibilität von E-Auto und BHKW überschätzt wird.


    Nimmt man an, dass der Durchschnittsverbrauch eines E-Autos bei 20 kWh pro 100 km liegt, dann müsste man - um 10.000 kWh im Jahr zusätzlich zu verbrauchen - 50.000 Kilometer im Jahr elektrisch fahren. Das ist etwa das Drei- bis Vierfache der normalen Jahresfahrleistung und (außerhalb des gewerblichen Bereiches) wohl nur für Außendienstler oder Fernpendler mit einem Tesla möglich. Otto Normalverbraucher dürfte für sein E-Auto allenfalls 2.500 bis 3.000 kWh im Jahr zusätzlich verbrauchen: Vorausgesetzt der gesamte Strombedarf wird zu Hause gedeckt!


    Nehmen wir nun aber an, der Pendler oder Außendienstler kommt nach seinen arbeitstäglich 200 gefahrenen Kilometern mit seinem halb leergefahrenen Tesla-Akku (40 kWh Ladebedarf) nach Hause und möchte jetzt aus seiner Brennstoffzelle laden. (Eine Bz muss es sein, denn nur die läuft das ganze Jahr über. Ein BHKW wird nachts mangels Wärmebedarf mehr als sechs Monate im Jahr gar nicht laufen.) Eine BlueGen bringt 1,5 kW Leistung. Setzt man 200 W für die Grundlast im Haus an, dann bleiben 1,3 kW fürs Auto. Zwischen 22:00h und 06:00h werden also auf diese Weise ca. 10 kWh geladen. Das reicht für die ersten 50 Kilometer: Der Rest muss aus dem Netz oder unterwegs aus der Stromtankstelle kommen. Im Jahr wären das für den viel fahrenden Tesla-Besitzer also vielleicht 3000 kWh, die tatsächlich aus einer Brennstoffzelle geladen werden können.


    Ein Dachs (5 kWel) würde natürlich mehr bringen, damit lädt man im Winter (wo der Dachs mit 12 kWth meist auch nachts durchläuft) den Tesla fast voll. Aber dafür kriegt der Tesla mindestens 6 Monate im Jahr überhaupt keinen Dachs-Strom, weil man da die Wärme nicht wegbringt. Mehr als 3000 kWh im Jahr werden auch da kaum zusammenkommen.


    Bei Gewerbebetrieben mit E-Mobil, BHKW und hohem kontinuierlichem Wärmebedarf kann das natürlich völlig anders aussehen. Ich rede hier ausschließlich von Privatleuten, die ein BHKW als stromerzeugende Heizung für ein Ein- oder Zweifamilienhaus betreiben.


    Fazit: Für Privathaushalte dürfte es - egal in welcher Konstellation - kaum möglich sein, mehr als 2-3000 kWh im Jahr aus einem BHKW in ein E-Mobil zu laden. Mit einer kräftigen PV-Anlage ist das besser, (jedenfalls wenn man wie @KaJu tagsüber zu Hause laden kann), aber wir reden ja hier nur über BHKW's.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Also, ich kann ja mal aus echten Anlagen meinen Senf dazutun:


    a) Der normale Tesla-Fahrer, der von uns ein BHKW bekommen hat, hat kein Häuschen...
    b) Die Frau vom Tesla-Fahrer hat auch ein E-Auto, wenn ggf. auch keinen Tesla...
    c) Der Tesla-Fahrer hat eine PV und einen Batteriespeicher, das BHKW ist dann nur logisch (siehe Kaju)


    Außerdem:
    Deine Ausführungen beim Dachs mögen stimmen, aber unsere Maschinen können ein wenig mehr...
    Man kann diese auf die Minute laufen lassen, außerdem haben die Maschinen eine E-Fahrzeug-Ladetaste und laufen dann eben mindesten 2 Stunden. Außerdem modulieren die Geräte und es gibt sie eben auch in 2, 2,6 und 4 und eben auch in 5 kW.


    Wenn man mal ein "normales Haus" in diesem Segment nimmt mit 300m² und BJ 80 und rechnet 70W/m², kommt man auf 21 kW Heizlast. Da läuft dann der 2.6er eben zwangsläufig weit mehr als 6.000 Stunden. Und eben zielgerichtet, sprich, wenn der Besitzer das Auto laden will.


    Wieso ein BHKW nur dann wirtschaftlich ist, wenn es 8.760h durchläuft, kann ich nicht nachvollziehen...

  • Moin

    Deine Ausführungen beim Dachs mögen stimmen, aber unsere Maschinen können ein wenig mehr...

    nö, jedes BHKW macht Wärme und Strom - Dein "Mehr" ersetzt "nur" Hirnaktivität des Betreibers

    Wenn man mal ein "normales Haus" in diesem Segment nimmt mit 300m² und BJ 80 und rechnet 70W/m², kommt man auf 21 kW Heizlast.

    Im Sommer wohl eher keine Heizlast von 21KW und bei exklusiver WW-Bereitung ist die Farbe des BHKW auch Wurscht denn die Stromerzeugung kann nur 1/3 bis 1/2 der täglichen "Warmwasserenergie" betragen.
    Im Winter hingegen ist "Zielgerichtet" wohl der falsche Ausdruck , bei einem Gerät mit 6000h p.a. ist es großer Zufall mal die 5Minuten Stillstand zu erwischen.


    Aber ich denke wir wissen was Du uns sagen willst. :D

  • Ja, aber es ist doch ein Unterschied, ob die Büchse 12,5 oder 5,2 kW thermisch hat.... Und ob die Büchse modulieren kann etc.
    Deine Argumentation BHKW im Sommer ist genauso falsch wie PV nachts...
    Mit einem ausreichend dimensionierten Pufferspeicher kann man die Laufzeit des BHKW sehr gut dem Strombedarf anpassen.
    Hirnaktivität des Betreibers ist bei solchen Anlagen stets gegeben, denn dieser Kundenkreis interessiert sich sehr für die Thematik.
    Hirnaktivität beim BHKW-Hersteller sowie beim Anlagenplaner und -errichter schaden auch nicht unbedingt.

  • Hirnaktivität des Betreibers ist bei solchen Anlagen stets gegeben, denn dieser Kundenkreis interessiert sich sehr für die Thematik.

    Wenn ich mir anschau mit was für Problemen die Leute hier aufschlagen und wie viele z.B. mit dem Dachs auf die Nase gefallen sind hab ich zweifel an der These.


    Bezüglich PV+Speicher+E-Mobil hatte ich Kontakt mit dem örtlichen Solarteur um Details zum Angebot nachzufragen und war schwer erschrocken wie er mit Allgemeinplätzen um sich warf. Da wurde halt ein (nicht verfügbarer!) Speicher vorgeschlagen ohne je gefragt zu haben was für Verbräuche im Objekt bestehen oder wie sich diese mit E-Mobil entwickeln könnten.
    Gleichzeitig seh ich wie viele Leute, einige mit dem nötigen Kleingeld, auf der Suche nach Strom-Autarkie sind und auf sowas direkt ansprechen.



    mfg JAU

  • Moin,

    Ja, aber es ist doch ein Unterschied, ob die Büchse 12,5 oder 5,2 kW thermisch hat.... Und ob die Büchse modulieren kann etc.
    Deine Argumentation BHKW im Sommer ist genauso falsch wie PV nachts...

    ich glaub nicht das Du mich verstanden hast........


    Wenn ich im Hochsommer bei ausschließlicher Warmwasserproduktion ein e-auto mit 40KW Laden möchte ist es Wurst ob das mit nem Dachs, nem RMB oder nem Vaillant passiert, solange die elt. Leistung des BHKW geringer ist als die Ladeleistung ist auch Modulation total egal. Es ergibt sich einfach aus den Wirkungsgraden und der Möglichen Laufzeit ( Warmwasserpuffer ) also simple Mathe.