Anschaffung Dachs

  • Hallo Forum


    mein Vater denkt auch gerade intensiv über eine Dachs Anschaffung nach. Heute war der nette Herr Vertreter da und hat ihm den Mund wässrig gemacht. (Ist ja auch sein Job). Ich gehe eher etwas vorsichtiger an die Sache ran. Der nette Herr hat ein paar Zettel mit ein paar Eckdaten da geleassen. Dort geht es um den Verbrauch und Einsparungen. Habe ich in der Excel Tabelle angehängt. Leider war ich bei der Berechnung nicht dabei. Mir fehlen noch ein paar Worte zu Sommer und Winter. Im Sommer produzieren wir Strom, die Wärme geht aber zum Schornstein raus oder wie läuft der Hase? Vielleicht hat ja jemand Lust sich die Excel Tabelle anzusehen und einen Kommentar dazu zu schreiben. Ich hoffe man kann sie leicht verstehen.
    Für weitere Tips und Tricks wäre ich sehr dankbar


    Gruß


    Interessent

  • Sehn Sie sich bitte mal die Tabellen vom mir an https://hoose.homeip.net/senertec/Tabellen%20Ahornweg.htm
    Ihr Verbrauch an Gas entspricht ungefähr meinen Verbräuchen.
    Bitte beim Strom dran denken das der Frisörbetrieb tagsüber die Stromlast bestimmt über die verfügbaren 5,4 KW treiben wird.
    Daher ist der Strombezug betimmt höher anzusetzen.
    Anhand der Tabellen können Sie auch die monatlichen Strommengen sehen die der Dachs produziert.
    Der erste Blick auf ihre Daten sieht aber ganz gut aus.


    Morgen sehen wir weiter.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo,


    bei den genannten Eckdaten wüsste ich wirklich nicht, was gegen ein BHKW spricht. Wenn wir davon ausgehen, daß der Frisörsalon im Sommer nicht zu macht, braucht allein der das ganze Jahr über einiges an Strom und Warmwasser! Auf jeden Fall deutlich mehr als ein reines 2-Familienhaus.
    Dieser Energiebedarf muß ja schließlich irgendwie gedeckt (bezahlt) werden. Daher rechnet sich nach meiner Einschätzung ein BHKW auf jeden Fall, selbst pessimistisch gerechnet sollte es betriebswirtschaftlich noch hinhauen, wenn man dabei auch ein Mindestmaß an zu erwartender Energieverteuerung einkalkuliert! Dieser Faktor wird immer gern vergessen, viele scheinen zu glauben Strom, Gas und Öl bleiben für immer so billig wie bisher. ...



    Gruß Andy der FrechDachs @:-

    ... denn die Freude an der richtigen Entscheidung währt länger als die Freude am billigen Einkauf!

  • bei einer Betriebsstundenzahl oberhalb 4000 Bh/anno sehe ich keinen Grund ein Klein-BHKW nicht anzuschaffen, wenn technisch dafür gesorgt wird eine ausreichende verlustarme Wärmepufferung vorzusehen (damit das BHKW tagsüber zur Stromerzeugung ständig läuft = Tagstrom ist teurer als Nachtstrom) und eine zweckentsprechende Finanzierung (Gewerbe) eingesetzt wird; dabei einen Vollwartungsvertrag nicht vergessen.


    Gruß Dietrich

  • Hallo Andreas,


    ich habe mir Deine Tabelle mal näher angesehen. Zwei Dinge sind mir dabei aufgefallen:


    1. der zu gering angesetzte Primärenergiebedarf


    2. der zu hoch angesetzte Nutzungsanteil von selbsterzeugtem Strom.



    Zu 1.


    In der Beispielrechnung wurden vom Vertreter zur Berechnung des Wärmebedarfs 82.000 kWh Erdgas abzüglich 20% Abgasverluste der alten Heizung, also insgesamt 65.600 kWh zu Grunde gelegt. Diese Annahme erscheint mir unseriös, da ich kaum glaube, dass so eine Heizung noch betrieben werden dürfte, wegen der hohen Abgasverluste. Die dürften vielleicht so bei 10 % liegen, aber auch der Dachs hat ohne Abgaswärmetauscher nur einen Wirkungsgrad von 89%, also auch 11% Verluste.


    Zunächst ist also vorn der gleichen Menge einzusetzender Primärenergie auszugehen wie bisher, sprich 82.000 kWh. Nun kommen wir zu einem ganz wesentlichen Fehler der Berechnung. Der pro Betriebsstunde erzeugte Strom entseht nicht einfach nur so nebenbei, sozusagen als Abfall, sondern auch dafür muss Primärenergie eingesetzt werden. Das bedeutet, der Dachs "verbraucht" in der Regel mehr Energie als eine herkömmliche Heizung, da er zusätzlich Strom "erzeugt". Rein rechnerisch sind das fast 50% Mehrverbrauch. In der Praxis reduziert sich der Mehrverbrauch jedoch auf 30%, vielleicht auch etwas darunter.


    Wenn wir jetzt mal vorsichtig rechnen, kannst Du von einem Primärenergiebedarf von 82.000 kWh für die Wärme zuzüglich 30% (24.600 kWh) für den Strom rechnen. Also insgesamt 106.600 kWh und nicht nur 65.600 kWh.


    Ich komme dann auf rund 6.600 Betriebstunden des Dachses (pro Betriebsstunde [Bh] werden 12,5 kWh Wärme und 5,5 kWh Strom = 18 kWh geliefert. Also 106.600 / 18 = 5.922 Bh zuzüglich 11% Abgasverluste = 6.573 Bh)


    Damit sieht die Berechnung schon anders aus.


    Zu 2.


    Der Eigenverbrauch an selbsterzeugtem Strom erscheint mir mit angenommenen 10.000 kWh zu hoch. Auch wenn in dem Objekt ein Frisörbetrieb angesiedelt ist, der vermutlich während der Geschäftszeiten den produzierten Strom komplett abnehmen kann, ist zu berücksichtigen, dass die täglich Öffnungszeit lediglich 10 von 24 Stunden beträgt und das Geschäft sonntags und vermutlich montags geschlossen ist und evtl. auch noch Betriebsferien anstehen.


    Ich würde nach vorsichtiger Einschätzung von einem Eigenverbrauch so um die 6.500 kWh ausgehen. Das sind 20% des gesamten erzeugten Stroms und gut 40% des bisherigen Gesamtverbrauches.


    Fazit:


    Auch wenn meine Ausführungen den Anschein erwecken, dass damit die ganze Sache unwirtschaftlich werden könnte, wirst Du sehen, dass sich der Dachs für euch auf jeden Fall rechnen wird. Trage die von mir zu Grunde gelegten Eckwerte mal in Deine Tabelle ein, bzw. passe diese an und Du wirst angenehm überrascht sein. Trotz des höheren Primärenergieeinsatzes und der geringer veranschlagten Nutzung des selbsterzeugten Strom ergibt sich unter dem Strich nur noch ein Betrag von gut 1.400 Euro, der künftig an Deinen Energieversorger zu zahlen ist.


    So, damit soll es nun genug sein, wer mag, kann die Sache nochmals nachrechnen, mich korrigieren oder was auch immer. Alle Angaben/Annahmen erfolgten nach bestem Wissen und Gewissen und unter Ausschluss jeglicher Haftung. ;)


    Gruß


    Felix


    P.S.:


    Verbessern lässt sich der Wirkungsgrad des Dachses durch Einsatz eines Abgaswärmetauschers (Kondenser). Der Wirkungsgrad liegt dann bei 96%, evtl. sogar noch besser.

    Natürlich mit Dachs - man gönnt sich ja schließlich sonst auch alles!

  • Da hat Euse recht mit seinen Berrechnungen!
    Aber auch von einer anderen Sichtweise gehts.
    Das Stromproblem relativiert sich langsam wenn mann den EEX Preis sieht, die Differenz zwischen bezogenem und eingespeisten Strom ist nicht mehr so groß das sich eine extreme Hinführung auf die Stromspitzenzeiten lohnt.
    Ich hab heut mal bei meinem Fisör um die Ecke auf den Zähler geschaut, und das wird so oder so nicht klappen den Strom tagsüber kpl. mit dem Dachs zu erzeugen. Dessen Zähler steht kurz vor dem Kollapps so laut brummt der, wenn die Damen unter den Trockenhauben sitzen!
    Man wir höchstens die Spitzenlast senken können, immer drann denken der GasDachs kann nur 5,4 KWel. zur Verfügung stellen.
    In meiner Firma ist das genauso, siehe https://hoose.homeip.net/senertec/Tabellen%20Firma.htm ich hab hier eine Grundlast von 3 KWel. Aber wenn meine Jungs tagsüber die Maschinen anwerfen steigt diese auf ca. 17 KWel. an. Von den Lastspitzen reden wir garnicht....
    Da hechelt der Dachs nur hinterher :D
    Aufholen kann er halt nur Nachts wenn die Grundlast unten ist.


    Ich bezahle momentan aber nur knapp 12 ct. für meinen Gewerbestrom, und ratet mal was ich momentan für meine Einspeisung bekomme?? TäTä das gleiche!!! Endlich kann der Dachs arbeiten wann er will.


    Also nachsehen ob Ihr schon den günstigsten Bezugstarif habt, nachfragen bei dem EVU kostet ja nix, und wechseln wenn nötig!!
    Dann siehts mit dem Dachs doch richtig prima für euch aus.


    Und wenn Ihr keinen einbauen wollt, Darf ich euch einen Contractingvertrag anbieten??? Wenn Ihrs Geld nicht haben wollt, ich nehms. :rolleyes:

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Ich auch !!! :] Ich will auch den guten Contracting Vertrag machen und Dachsausbeuter werden !! =) =)

  • Hallo alle zusammen,


    erst einmal ein riesen Lob an das ganze Forum. Hätte nicht erwartet so eine tolle Resonanz zu bekommen. Das waren erst mal sehr viele Informationen auf einmal. Wenn ich mal ein Fazit ziehe heißt das: Der Dachs lohnt sich, aber sie zahlen müssen noch mal spitzer gerechnet werden. Hat nicht vielleicht jemand eine Tabelle in der ich die Werte unseres Hauses eintragen kann und man ein bißchen experimentieren kann. Hat vielleicht auch noch jemand einen Tip, was der nette Herr Vertreter vielleicht gerne verschweigen oder kleinreden möchte, z.B. Vollwartungsvertrag und Wiederinbetriebnahme innerhalb einer gewissen Zeit. Was nützt der beste Dachs wenn er nicht läuft.


    Nochmal vielen dank für die zahlreichen Antworten.


    Gruß


    Andreas

  • :P Stimmt, Du hast es auf den Punkt gebracht.


    Aber die ökologische Seite sollte bitte auch nicht unberücksichtigt bleiben. Viele von uns, haben sich einen Ruck gegeben und gesagt, ok es lohnt sich wirtschaftlich zur Zeit nicht, aber........ ;)


    Die Einspeisevergütung steigt ständig und damit auch der Rohgewinn. ( Klar die Brennstoffpreise steigen auch, aber die musst Du in der Regle sowieso bezahlen, oder frieren. 8o


    Und anstatt einer PV Anlage, für viel Geld, macht der Dachs den Strom beim Heizen gleich mit. ;)

  • Guten Morgen Allerseits,


    @ Interessent: Versuche es mal mit dieser Datei Dachs-Wirtschaftlichkeits-Kakulation.


    Die Tabellen-Kalkulation ist zwar nicht mehr top-aktuell, z.B. sind die derzeitigen Einspeisevergütungen von 12 Ct./kwh gar nicht erfaßbar, bei 10 Ct. ist Schluß, aber ich denke, du kannst dir zumindest einen ungefähren Überblick über die Zusammenhänge der Amortisation verschaffen.


    Wie schon an anderer Stelle im Forum gesagt, empfehle ich dringend, die ohnehin anfallenden Kosten für eine Standart-Heizungsanlage einschließlich allem Drum und Dran, bei der Berechnung in Abzug zu bringen (MEHRPREIS-Kalkulation).


    Gruß FrechDachs

    ... denn die Freude an der richtigen Entscheidung währt länger als die Freude am billigen Einkauf!

  • Hallo Andy,


    die Tabelle faßt die Werte nicht. Leider kann man die Berechnungsschritte nicht nachvollziehen. Warum sind die Blätter geschützt wenn sich dass alles lohnt und es doch nichts zu verbergen gibt?


    Gruß


    Andreas

  • Hi,


    das kann ich dir leider auch nicht sagen. Die Tabelle ist nicht von mir, sondern auf einer Senertec-Seite und schon ein paar Jahre alt. Die Eingabewerte enden bei 50 Ct. fürs Heizöl und 10 Ct. für den Strom. Wahrscheinlich hat man sich damals nicht so teure Energiepreise vorstellen können ....
    Ich hatte mir seinerseit über eine derartige Kalkulation die Einsparung ausgerechnet und kann nach 2 Jahren Dachs-Betrieb sagen, daß das ziemlich genau passt, im Gegenteil: durch die deutlich gestiegenen Energiepreise sind die Vorteile sogar eher größer als kalkuliert!


    Gruß Andy der FrechDachs


    (bin telefonisch erreichbar, Nr. im Profil)

    ... denn die Freude an der richtigen Entscheidung währt länger als die Freude am billigen Einkauf!

  • Hallo Interessent,
    vielleicht auch für Sie gut zu wissen: es gibt auch gebrauchte Dachse. Hauptsächlich mit Heizöl betrieben, zwischen 8000 und 38000 Betriebsstunden, die alle funktionsbereit sind und zwischen 7000 und 10000 € kosten.
    Aktuell gerade reingekommen: Öldachs BJ 1999, 38.000 Betriebsstunden, neuer Motor, neuer Anlasser zu 7000 €. Bei Abholung aus Rosenheim 200 € Nachlaß.
    Bei Interesse einfach melden:
    Stefan Bauer
    Schlösslstr. 31
    83024 Rosenheim
    08031/353528
    0171/4663030
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