Selbstbau einer BHKW-Motorsteuerung sinnvoll?

  • Hallo Zusammen,
    schon seit einiger Zeit verfolge ich die Diskussionen hier im Forum, speziell die "Eigenbau" Themen. Ich selbst habe bisher (noch) kein BHKW, nur einen kleineren Dieselgenerator.


    Beim lesen im Forum ist mir aufgefallen, daß es scheinbar kaum geeignete bzw. bezahlbare Steuerungen für Verbrennungsmotoren gibt, und ein Selbstbauprojekt dazu habe ich hier auch nicht gefunden.


    Hier könnte ich ins Spiel kommen, denn mit der Elektronikentwicklung im Automobilbereich kenne ich mich aus. Know-How und Erfahrung im Bereich Leistungselektronik und Mikrocontroller bringe ich auch mit. Allerdings wird es etwas dauern, denn ich bin wie Ihr voll berufstätig.


    Ich könnte mir den Ausbau in mehreren Stufen vorstellen... (erste Ideen)
    1. Steuerung des Dieselmotors an sich mit diversen Sensoren (Temperaturen, Batterie, Glühkerze) zweizeiliges LSD
    2. Überwachung der Generatorspannung mit entsprechender Regelung, großes Display.
    3. Anbindung an Heizkreis mit Regelung
    4. Messung der Netzspannung und Regelung für Netz-Synchronisation
    5. Erweiterung auf Benzin/Gas
    6. ... tbd. z.B. Webserver, Zusatzaggregate,...


    Allerdings brauche ich AKTIVE Mitstreiter. Unterstützung bräuchte ich dabei :
    1. im Bereich Spezifikation der Anforderungen. (incl Randbedingungen für eine mögliche Zulassung durch EVUs)
    2. bei der Identifikation der richtigen Sensoren (Kosten und technische Daten, damit die Hardware möglichst universell einsetzbar ist)
    3. Softwareerstellung, denn das "könnte etwas mehr werden". Hier ist wirklich Manpower gefragt. Programmiersprache ist "Standard-C"
    4. Mitstreiter in der Oberpfalz, um sich auch mal treffen zu können


    HW und SW würde ich veröffentlichen und unter GPL3 Lizenz stellen.
    Die PCB wird komplett in SMD-Technik erstellt und von einem geeigneten Lieferanten hergestellt. Prototypen bestücke ich selbst.
    Es gibt die Möglichkeit die komplette Elektronik bestücken zu lassen, das läßt sich alles organisieren, auch dabei kann ich unterstützen.



    ==> Aber zuerst wäre es interessant ob es überhaupt Bedarf für eine "eigene" Steuerung gibt, daher bitte ich die "Alteingesessenen" hier um entsprechende Kommentare. Danke


    Gruß
    Powerfreak

  • Dieses Rumgefrickel mit selbstverbastelten Platinen die vollkommen unreparabel sind und im Fehlerfall nur noch ein Fall für die Tonne sind, würde ich auf gar keinen Fall auch nur in meiner Nähe wissen wollen.


    Es erscheint sofort sinnvoll KAUFBARE STANDARDKOMPONENTEN zu verwenden, die im Fehlerall dank Stecktechnik ersetzt werden können und die in hoher Stückzahl auch noch in 10Jahren verfügbar sind.


    Der Aufwand steckt NICHT in der Hardwarebeschaffung, sondern im Programm.


    Man "könnte" über einen RaPi nachdenken, aber auch das erscheint mir letzlich Gefrickelt und die Verfügbarkeit in 10 Jahren bleibt unbeantwortet.


    Entsprechend fällt der Blick auf Industrieprodukte - irgendeine sinnvoll programmierbare SPS - womit Siemens schonmal gleich ausscheidet :)

  • Mit dem Argument kannst Du jedes Selbstbauprojekt töten.


    Wenn sich hier eine Reihe Interessenten finden sollte, und das dann vielleicht zu einem "Foren-Projekt" wird, dann wird die Platine hier als Standardkomponente gepflegt, und damit ist auch in 20 Jahren eine Verfügbarkeit gewährleistet.
    RaPi wirds schon in 2-3 Jahren SO nicht mehr geben, denn die Weiterentwicklung schreitet sehr schnell voran.


    Natürlich liegt der Aufwand in der SW Entwicklung... kannst Du meinem Post ja auch entnehmen, und wo ist das Problem? :P
    Ich mache sowas seit mehr als 20 Jahren, und kann das sehr gut einschätzen.

  • Der RaPi liegt halt als Hardware derzeit voll im Trend. Was mir daran gefällt, man könnte damit ein lizenzfreies Linux als Betriebssystem einsetzten, Schnittstellen für eine Einbindung ins Netzwerk und weitere Peripherie wären auch schon vorhanden, man besorgt sich einen Standard-Verteilerkasten und setzt das Ding auf die DIN-Schiene, entsprechende Netzteile, Relais usw. für die Montage auf DIN-Schiene gibt's auch kostengünstig. Dann könnte man wirklich von modularem Aufbau sprechen. Der Profi oder ein Freak wird das vermutlich als "Bastlerkram" bezeichnen.

    PV-Anlage 4,2kWp und 7,92kWp seit Mai 2010, seit April 2012 umgestellt auf Überschussseinspeisung, Eigenverbrauch ca. 65-70%
    BHKW Kirsch L 4.12 (2012 bis † 2017), RMB Neotower Living 2.6 (09/2017), Pufferspeicher 800L. mit 8m² Wellrohr-WT,
    Spitzenlasttherme Paradigma Modula NT 15kW seit 20.03.2014
    Stromverbrauch p.a. ca. 36.000 - 40.000kWh

  • @ wurst_franz:


    Ich bin von der Sorte, die PCBs wie RaPi entwickelt, und dem das ganze Elektronik-, Sensorik-, Aktorik-, SW-Treiber-gefrickel Spaß macht, und der damit auch schon langjährige Erfahrung hat.


    RaPi wäre eine Möglichkeit, aber ich kenne mich weder mit Linux, noch mit der RaPi aus.
    Sollte sich jemand entschließen die RaPi einzusetzen, der sich auch damit auskennt, und der auch die SW macht, dann gern :rolleyes: .


    Aber "Gekritzel" hat schon Recht, daß man hier Lösungen braucht, von der es auch in 10 oder 20 Jahren noch KOMPATIBLE Lösungen gibt, und das ist mit der RaPi sicher nicht der Fall.
    Wenn wir jedoch ein paar Leute zusammenbekommen, dann könnten wir eine sinnvolle Basis entwickeln, die auch noch in 20 Jahren kompatibel ist.
    Auch für die RaPi wäre das sicher möglich, jedoch bin ich dann auf das Elektronik-, Sensorik-, Aktorikgefrickel beschränkt.


    Für mich stellt sich erst mal die Frage, gibt es genug Leute, die
    -an sowas interessiert sind (als Nutzer :!: ) und
    -auch ein paar, die mitmachen würden :?:

  • Hallo Powerfreak,

    -an sowas interessiert sind (als Nutzer

    Ja, wir sind auch am Überlegen --bei uns dreht sich"s nur um Motor--Input--alternative.
    Die Steuerung, ja das wäre das, was wir brauchen.
    vorerst
    Gruß
    Erwin

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Moin Leute,


    bitte bei euren Denkansetzen immer darüber klar werden das mit Gas "gespielt" wird...!!!


    Ich möchte mir kein Selbstbauteil als Selbstbaubombe im Keller oder sonstwo haben....Auch die Versicherer werden da sicherlich Probleme sehen...


    Schönes Wochenende...


    Gruss, Michael

    Seit 31.Jahren beschäftige ich mich mit BHKW-Anlagen von 50 kW bis 6 MW und dies weltweit...

  • Die große Hürde sehe ich, besonders in Bezug auf die "Zulassung" durch den VNB (EVU haben damit nix zu tun), die Hardware muss da strenge Vorgaben in Bezug auf Störfestigeit und Störausstrahlung einhalten.
    Selbst ein Raspi ist da nur halbfertig, denn sobald man Schnittstellen ranbastelt ist, streng genommen, die Zulassung futsch.


    Deswegen nutzt man fertige, programmierbare Steuerungen. Die sind schon geprüft.
    Für einfachsten Einstieg Siemens Logo, oder echte SPS ab der 1200er-Reihe.
    Mit mehr Bezug auf Heiztechnik eher eine UVR1611.


    irgendeine sinnvoll programmierbare SPS - womit Siemens schonmal gleich ausscheidet


    Erläuter mal bitte.



    mfg JAU

  • @ Michael:
    Hier ist erst mal die Sicherheit der Verbrennungsmaschine an sich ausschlaggebend, und nicht die Elektronik.
    Des Weiteren: Es gibt viele, sinnvolle Sicherheitsvorkehrungen für den Betrieb mit Gas, die wir aber doch hier nicht weiter diskutieren wollen, oder?


    @ JAU:
    Ja, die Zulassung könnte ein Problem sein, jedoch lese ich hier unter "Motoren- und Generatortechnik, Eigenbau und Foren-Volks-BHKW" immer wieder, dass bis ca. 3kW keine weitere Zulassung erforderlich ist.


    Trotzdem und wirklich unabhängig davon, gibt es Mittel und Wege so eine Zulassung zu erreichen.
    Das sollte aber das Fernziel sein, erst mal muss es was geben, über das man reden kann, und so wie sich das bis jetzt liest, wird's wohl mein eigenes Projekt bleiben.

  • Moin,


    ein solches Projekt starten zu wollen ist ja schön und gut. Nur befürchte ich das die Klientel fehlt. Das Foren-Volks BHKW ist ja auch im Sande verlaufen.


    Die Frage nach Zulassung/Zertifizierung kannst Du getrost mit NEIN beantworten. Die Kosten für sowas sind horrend, von den technischen Hürden ganz abgesehen.
    Das bedeutet am Ende, die Eigenbaulösung kann nur die "niederen Funktionen" der BHKW Steuerung übernehmen und muß mit "zugelassenen Sicherheitsbausteinen" für Brennstoff, Abgas, Stromnetz - Überwachung ergänzt werden.


    Was bleibt dann noch über?? nichts was eine Siemens Logo ( oder IDEC Nachbau ) nicht auch könnte. Wenn ich mal meinen verflossenen Raptor ( 1Zylinder Chinakracher 11kVa ) als Maßstab hernehme.
    Da werkelte die logo mit ner externen UVR + Spannungs/Rückleistungsüberwachung, mehr war da nicht drin!! Wozu auch ?


    |__|:-)

  • hallo Powerfreak,
    wir sind eine kleine Gruppe von Idealisten.
    Motor und Generator---kein Problem.
    Nur die Steuerung für die Netzsynchronisierung bräuchten wir.
    Es sollen so um die 1 bis 5 Anlagen gebaut werden. Alle anderen Steuerungselemente ---vorerst noch kein Gedanke.
    Deshalb hier die Frage:Was würde uns so ein Schaltschrank denn kosten ?
    In der Hoffnung, auf konstruktives.
    Grüße
    Erwin

    Pv seit 2000-8.67 kwp--.-therm.E.= Hackschnitzel 42%x Miscanthus 16% x Bhkw 24% x Scheitholz 8% x WW.WP 6%. x H.Öl 3%xSoTh.1%
    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Hallo Erwin,
    freut mich, dass es wenigstens ein paar Interessenten gibt.


    Wie Du bestimmt in meinem ersten Post gelesen hast, kann ich zwar das Thema "Elektronik" alleine stemmen, brauche jedoch Mitstreiter was die Softwareausführung angeht, denn hier ist einiges zu tun, und das kostet Zeit, die ich alleine nicht aufbringen kann.
    ==> Das heißt also... das wird eher ein paar Jahre dauern... und auch dann nur schrittweise umgesetzt werden können.
    Wenn ich der Einzige bin, der aktiv zur Umsetzung beiträgt, dann ist mir im Augenblick keine Aussage möglich, wann welcher Reifegrad bzw Funktionsumfang erreicht werden kann, sorry.


    Gruß


    Powerfreak

  • Hallo powerfreak,
    vielen Dank für deine Nachricht,
    aber ich habe heute mit einer Firma gesprochen---diese würde eine entspr. Steuerung für ca. 350.-€ anbieten.
    Da gehe ich doch kein großes finaz. Risiko ein ??
    Was meinst den du dazu ??
    Gruß
    Erwin

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    Pv seit 2007- 7,64 kwp
    .
    Pv seit 2014 -8,16 kwp mit Elektrospeicher 11,6 kwh 3 phas.
    Bhkw eco 3.0


  • Moin Erwin

    Nur die Steuerung für die Netzsynchronisierung bräuchten wir.

    sorry aber die Netzsynchronisation ist so ein Punkt der nicht "verbastelt" werden sollte und auch nach Zertifizierung schreit. Im übrigen bin ich nicht sicher ob Du meinst was Du schreibst - Netzsynchronisierung ist nur bei Synchrongeneratoren nötig ( im kleinen Segment eher selten ).


    Dafür gibt es eine ganze Reihe brauchbarer Steuerungen die alle Funktionen ( wirklich alle die ein BHKW braucht! ) mitbringen.


    Grüße